2015 lag die statistische Geburtenrate in Deutschland bei 1,5 Kindern je Frau. Dies ist der Höchststand seit 1982.

Die Erwartung

Die geringe Kinderdichte in Deutschland hat zur Folge, dass immer mehr Menschen unsicher, teilweise überfordert sind, sobald sie selbst Eltern werden.

Wir haben uns den bedürfnis- und beziehungsorientierten Weg so romantisch vorgestellt. 

Wir schenken dem Kind alles, was es braucht, sodass es sich rundum wohl fühlt. Mit viel Liebe und Geduld lehren wir es durch unser Vorbild Empathie und Respekt für seine Mitmenschen.

Für all diese Mühen werden wir – so die freudige Erwartung – mit einem stets zufriedenen, ausgeglichenen Kind belohnt, das gerne Rücksicht auf andere nimmt und mit Freude kooperiert.

Die Enttäuschung

Aber so ist es nicht. Wir werden ent-täuscht. Das Kind ist „schwierig“. Es will seinen Willen durchsetzen und interessiert sich scheinbar kein bisschen für die Bedürfnisse anderer.

All diese Anstrengungen hast du auf dich genommen. Du hast immer alles gegeben, aber es kommt irgendwie einfach nichts zurück!

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Von außen hagelt es Ratschläge, du mögest doch mal härter durchgreifen, sonst tanze euch das Kind ewig auf der Nase herum. Es werde so in der Gesellschaft nicht klarkommen.

Schluck.

Kaum ein Mädchen wurde groß, ohne dass es die Möglichkeit hatte, beiläufig die Rolle als Mutter zu erlernen und einzuüben.

Und dann kennst du tatsächlich ein paar Kinder, die konservativ mit Lob, Tadel und „Konsequenzen“ erzogen wurden. Diese tun, was man ihnen sagt und sehen dabei kein bisschen unglücklich aus.

Haben die eher konventionell erziehenden Eltern recht, wenn sie sagen, die Kinder schreien eben nach Struktur und festen Grenzen? Sie brauchen eine straffe Führung, um sich sicher und geborgen zu fühlen?

Es mangelte nicht an Gelegenheiten zu beobachten, wie Erwachsene mit Säuglingen umgehen. Ganz selbstverständlich passten die Mädchen (aber sicher auch die Jungen) auf ein Nachbarbaby, den kleinen Cousin oder das eigene jüngere Geschwisterkind auf.

Vielleicht ist es doch wahr, was dir allseits empfohlen wird? Musst du  jetzt wirklich mal andere Seiten aufziehen?

STOPP!

Lass dich nicht blind von diesen Ängsten leiten. 

Zum Antritt unserer Mutterschaft wissen viele von uns kaum etwas von all den Problemen, die es beim Großziehen der Kinder natürlich schon immer gegeben hat.

Nimm dir einmal Zeit, zu reflektieren: Welches Ziel verfolgst du eigentlich durch deinen Umgang mit dem Kind?

Die meisten Eltern würden es begrüßen, wenn der Sprössling sich „gut benimmt“, d.h. dass er nicht stört und das tut, was man ihm sagt.

Wäre das dein Hauptanliegen, dann wärst du mit dem behavioristischen Ansatz gut beraten. Demnach ist entscheidend, wie sich das Kind verhält, ganz unabhängig davon, was es denkt, fühlt oder braucht. Bei vielen Kindern „wirkt“ Lob und Tadel tatsächlich sehr gut. 

Dieses Ziel, das Kind auf ein „angemessenes“ Verhalten zu konditionieren, steht aber möglicherweise im Widerspruch zu deinen LANGFRISTIGEN ERZIEHUNGSZIELEN.

Die meisten Eltern wünschen sich nämlich, dass ihre Kinder zu selbstständigen, selbstbewussten, glücklichen, ausgeglichenen, seelisch gesunden, freundlichen und rücksichtsvollen Erwachsenen heranwachsen.

Möchten wir, dass unsere Kinder gedeihen und sich rundum psychisch gesund entwickeln, müssen wir ihnen das Gefühl geben, bedingungslos geliebt zu werden.

Aus diesem Gefühl der sicheren Bindung heraus, können sie selbstsicher die Welt entdecken und sich im Einklang mit ihrer Persönlichkeit entfalten.

Verhaltensorientierte Erziehung unter der Lupe

Der behavioristische Ansatz, nach dem das Kind auf ein bestimmtes Benehmen konditioniert wird, interessiert sich ausschließlich für das beobachtbare Verhalten. Gefühle, Bedürfnisse, individuelle Wahrnehmung und Gedanken oder auch Persönlichkeitsmerkmale bleiben dabei unbeachtet.

Eine beliebte Maßnahme ist zum Beispiel das „Schlaftraining“ nach der Ferber-Methode. Babys und kleine Kinder werden in zunehmend längeren Zeitabständen alleine in ihrem Bettchen in ihrem Zimmer zurückgelassen, bis sie irgendwann ganz aufhören zu protestieren.

Man muss selbst bei den hartnäckigsten Kindern nur wenige Nächte durchhalten. Bald haben auch sie gelernt, dass alles Schreien nichts hilft. Das Verhalten der Kinder wurde „erfolgreich“ angepasst. Die Eltern haben ihren wohlverdienten Feierabend. Sie werden auch beim nächtlichen Aufwachen der Kinder nicht mehr durch deren Hilferufe aus dem Schlaf gerissen.

Bei meiner Generation wurde das meist routinemäßig schon direkt nach der Geburt erledigt. Die Babys wurden im Krankenhaus von ihren Müttern getrennt und man wandte sich ihnen nach einem strikten Zeitplan nur zum Füttern oder Windelwechseln zu.

Das, was das Kind dabei erlebt – der Stress, die Angst ums nackte Überleben und die empfundene Hilflosigkeit dieses kleinen Wesens – wird dabei komplett außer Acht gelassen.

Erpressung durch Liebesentzug

Für viele andere klassische Erziehungsmaßnahmen gilt das gleiche. Gewalt ist in der Kindererziehung in Deutschland längst verboten. Und die meisten Kinder werden tatsächlich deutlich weniger körperlich gezüchtigt als früher. Dennoch sind seelisch verletzende Maßnahmen durch Liebesentzug immernoch an der Tagesordnung.

Vielleicht hast auch du noch schmerzhaft in Erinnerung, wie du als Kind bei unerwünschtem Verhalten bestenfalls ignoriert oder auf dein Zimmer geschickt wurdest. Erst, wenn du wieder „brav“ warst, hat man sich dir wieder zugewandt. Das ist ein hervorragendes Instrument, um eine Verhaltensänderung herbeizuführen. 

Es wirkt so zuverlässig, weil Kinder unbedingt von ihren Bezugspersonen geliebt werden wollen. Sie wissen instinktiv, dass ihr Überleben davon abhängt, ob sich der Erwachsene ihnen wohlwollend zuwendet.

Schattenseiten der verhaltensorientierten Erziehung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

1. Niedriges Selbstwertgefühl

Um nicht von ihren Eltern abgelehnt zu werden, lehnen die Kinder lieber vorsorglich Teile ihres Selbst ab. Das kann leider zu nachhaltigen psychischen Problemen führen.

Noch als Erwachsene denken so behandelte Menschen oft negativ von sich und trauen sich nicht viel zu. Sie fühlen sich nicht ok, so wie sie sind, nicht der Liebe wert – einfach nicht „genug“.

Oft treiben sie sich selbst immer weiter zu noch mehr Leistung an. Denn sie haben das Gefühl, nur dann wertvoll und liebenswert zu sein. Leider können sie ihrem eigenen Perfektionsanspruch niemals genügen. Und so führen sie das Leben eines Getriebenen, der nie im Hier und Jetzt zufrieden sein kann.

2. Sich für andere verbiegen

Aus Angst, nicht geliebt zu werden, trainieren mit Lob und Tadel geformte Kinder, ihre eigene Wahrnehmung, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu ignorieren. Sie interessieren sich nicht mehr dafür, was ihr Körper ihnen signalisiert, sondern versuchen, sich Erwartungen von außen um jeden Preis anzupassen.

Diese Kinder strengen sich in der Schule an, weil ihre Eltern das erwarten. Sie erlernen das Musikinstrument und trainieren die Sportart, wofür sie angemeldet wurden. Ob das ihren eigenen Neigungen überhaupt entspricht, wissen sie nicht. Denn sie haben nicht gelernt, sich selbst zu fragen, was sie wirklich zufrieden macht.

Viele Mütter kommen heute zu mir ins Coaching und sind vollkommen erschöpft – kurz vor dem Mama-Burnout. Sie durften in ihrer Kindheit und Jugend nicht lernen, auf sich selbst zu hören und einen für sie individuell passenden Weg zu finden.

Stattdessen fühlen sie sich fremdbestimmt, gefangen in einem Hamsterrad aus äußeren Zwängen. Trotz aller Bemühungen haben sie dabei nie das Gefühl zu genügen. So fehlt die Kraft, sich so um den Nachwuchs zu kümmern, wie sie es sich aus ihrem tiefsten Herzen heraus wünschen würden.

Als Erwachsene müssen sie nun versuchen, die Entwicklungsaufgabe nachzuholen, die sie unter anderen Bedingungen in ihrer Kindheit ganz nebenbei erledigt hätten. 

Sie müssen sich darüber klar werden, was ihre eigenen Prioritäten im Leben sind. Solche Frauen müssen lernen, sich von den verinnerlichten Anforderungen anderer abzugrenzen.

3. Konfliktlösung durch Gewaltanwendung

Gekonnt „dressierte“ Kinder buckeln nach oben und treten nach unten. Eigentlich weiß jeder, dass elterliche Taten und nicht ihre Worte das spätere Verhalten ihrer Sprösslinge beeinflussen. Doch in diesem Zusammenhang wird die Vorbildfunktion der Erwachsenen gerne mal unter den Tisch gekehrt.

Wenn Kinder erleben, dass der Mächtigere stets ohne Rücksichtnahme seinen Willen mit Gewalt und Erpressung durchsetzt, teilen sie einerseits „brav“ ihre Sandspielsachen – solange jemand sie beaufsichtigt und schmerzhafte Sanktionen drohen. 

Andererseits bilden sie so keine „echte“ Empathie und Rücksichtnahme aus. Sie spielen nur eine von ihnen erzwungene Rolle.

Sobald sie in einem Konflikt mit anderen der Stärkere sind, setzen sie sich, wie sie es in ihrer Familie gelernt haben, wahrscheinlich ebenfalls mit Gewalt durch. 

Da sich nie jemand ernsthaft für ihr Innenleben interessiert hat, haben sie auch nicht gelernt, die Gedanken und Gefühle anderer zu berücksichtigen.

4. Fehlende Gefühlsregulation

Wenn Kindern suggeriert wird, dass sie nicht erwünscht sind, wenn sie bestimmte Gefühle, wie Wut oder Angst zeigen, können sie auch keinen gesunden Umgang mit diesen Gefühlen erlernen.

Stattdessen werden sie mit allen Mitteln versuchen, diese Gefühle wegzudrücken. Diese brodeln allerdings weiter in ihnen und stauen sich an.

Gefühle zu unterdrücken, kostet Energie und gelingt auch nicht immer. Manchmal suchen sie sich in unkontrollierten jähzornigen Ausbrüchen ihren Weg an die Oberfläche.

Oder sie verursachen körperliche Stresssymptome und machen anfällig für psychische Krankheiten wie Depressionen.

In jedem Fall wird es nie gelingen, selektiv die „negativen“ Gefühle zu betäuben. Wer sich von Angst, Wut oder Trauer z.B. mit Hilfe von Süßigkeiten-, Medien-, Drogenkonsum abkapselt, der verliert gänzlich seinen Zugang zu den Gefühlen, empfindet also auch kaum noch Freude, Liebe oder Zufriedenheit.

5. Wachsende Distanz zwischen Kind und Eltern

Nimm Unterstützung an

Eigentlich wünschen sich Eltern, dass Kinder zu ihnen kommen und um ihre Hilfe und Meinung bitten, wenn sie in ernstlich schwierige Situationen geraten.

Die Angst vor Kritik und Strafen führt jedoch dazu, dass die Kinder von Anfang an versuchen, ihr „Fehlverhalten“ zu verheimlichen. Sie wurden nie ermuntert, von ihren Problemen und Konflikten zu erzählen und haben kaum Empathie der Eltern erfahren. Interessiert haben nur Erfolge im Sinne der Erfüllung elterlicher Erwartungen.

So ist es kein Wunder, wenn die Distanz zu den Eltern mit dem Alter immer weiter wächst und damit auch der Einfluss abnimmt, den die Eltern auf die Entscheidungen ihrer Sprösslinge haben. In der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter ziehen die Kinder dann verständlicherweise nicht mehr ihre Eltern zurate.

Bedürfnisorientierter Ansatz unter der Lupe

Wer sein Kind bedürfnisorientiert begleiten möchte, der sieht dessen Verhalten als Symptom unerfüllter (oder auch erfüllter) Bedürfnisse.

Es leuchtet dann sofort ein, dass es keinen Sinn macht, ein Kind für seine emotionale Reaktion auf unerfüllte Bedürfnisse auch noch zu bestrafen. Stattdessen nehmen wir es an die Hand, beruhigen es, schenken ihm Empathie und unterstützen es dabei, Strategien zu finden, seine Bedürfnisse auf sozialverträgliche Weise zu erfüllen.

Das ist toll, denn so wird das Kind stets mit dem versorgt, was es gerade braucht und hat somit ideale Voraussetzungen, um sich gesund zu entwickeln.

Aber jetzt nochmal zum Einstiegsproblem dieses Posts: Müssten so gut umsorgte Kinder nicht die meiste Zeit sehr glücklich sein? 

Müssten sie nicht so gut gesättigt durch Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge sein, dass sie in sich ruhen, statt bei jeder Kleinigkeit durchzudrehen oder sich aggressiv zu verhalten?

Die Antwort mag enttäuschend sein: nein!

Kinder, auch wenn sie optimale Bedingungen vorfinden, brauchen ihre ganze Kindheit und Jugend, um sich unabhängig von ihren Bezugspersonen gut um sich selbst und andere kümmern zu lernen. 

Sie brauchen viel Zeit, um zu erfahren, wie sich Gefühle anfühlen und um auszuprobieren, welche Strategien ihnen bei der Selbstregulation helfen.

Kinder müssen trainieren, wie man sich in andere einfühlen kann und wie sie Lösungen finden können, die eignen Bedürfnisse mit denen der anderen unter einen Hut zu bekommen.

Je nach Temperament des Kindes kann es also wirklich anstrengend sein, Kinder bedürfnisorientiert zu begleiten.

Es ist vor allem dann mühsam, wenn wir als Kind selbst anders erzogen wurden. Denn dann müssen wir nun all diese Entwicklungsschritte zusammen mit unseren Kindern nachholen. 

Wir stoßen dann auch immer wieder auf unbewusste Gedanken- und Handlungsmuster aus der Vergangenheit, die sich uns in den Weg stellen. 

Diese lassen sich nicht mit dem bedürfnisorientierten Ansatz vereinbaren („Das Kind muss doch mal lernen...“ und Co).

Oder sie bereiten uns unerklärliche negative Gefühle, wenn die eigenen Kinder sich nicht so verhalten, wie es von uns früher verlangt wurde.  Denn unsere eigenen Eltern hätten uns dafür bestraft  und das damit verbundene negative Gefühl triggern nun unsere Kinder.

So höre ich oft Sätze wie: „Es nervt mich sehr, wenn meine Kinder wollen, dass ich zum einschlafen bei ihnen sitze und sie dann auch noch ewig herumzappeln“.

Solche Gedanken und Gefühle gilt es ans Licht des Bewusstseins zu holen und aufzulösen.

Also lass mich nochmal in aller Deutlichkeit deine Erwartungshaltung zurecht rücken:
JA, es kann sein, dass dein Kind nicht das tut, was du ihm sagst.

Schließlich hast du es gelehrt, dass es mit seinem Standpunkt und seinen Gefühlen ernst genommen und respektiert wird.

Sein Wunsch jetzt weiter zu spielen ist ebenso real und drängend, wie dein Wunsch jetzt sofort zu Kindergarten und Arbeit aufzubrechen. Warum sollte es sich dann einfach deiner Anordnung fügen?

JA, es kann sein, dass dein Kind im Vergleich zu anderen Kindern viel mehr weint, wütet, tobt oder auch dir gegenüber aggressiv ist. 

Dein Kind ist es von klein auf gewohnt, dass seine Gefühle sein dürfen. Es erwartet, dass du es so lange in seinem emotionalem Schmerz begleitest, beruhigst und ihm hilfst, sich wieder besser zu fühlen, bis es irgendwann in der Lage ist, das für sich selbst zu leisten.

Es vertraut darauf, dass es bei dir gut aufgehoben ist. Dein Kind hofft, dass du einfach weiterhin sein Fels in der Brandung sein kannst und es trotz des inneren Gefühlschaos bedingungslos liebst.

JA, es kann sein, dass dein Kind sich nicht immer an gesellschaftliche Konventionen hält und manchmal sehr egoistisch wirkt.

Du hast es nicht dressiert wie ein Zirkuspferd. Alles was dein Kind sagt und tut ist authentisch. Wenn es sich nicht gut fühlt, sorgt es erstmal für sich selbst und fordert durch sein Verhalten deine Hilfe ein. 

Wenn es sich allerdings gerade gut und sicher fühlt, dann - ich bin mir sicher - hast du bei deinem Kind auch schon rührende Momente von Empathie und Hilfsbereitschaft gesehen. Dies geschieht dann aus einem „echten“ inneren Antrieb heraus, aus reiner Freude am Geben.

Es ist deine Entscheidung

Bedürfnisorientiert begleitete Kinder sind oft diejenigen, die sich im Vergleich zu „konservativ“ erzogenen Gleichaltrigen nicht „benehmen“ können.

Sie sagen vielleicht nicht so früh „bitte“ und „danke“, verweigern das Begrüßungsküsschen für Tante Erika und brechen plötzlich in Tränen aus oder boxen nach der eigenen Mutter, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätten.

Ganz schön peinlich und nervig manchmal. Eigentlich oft.

Diese Kinder brauchen einen viel längeren Welpenschutz, als unsere Gesellschaft es mit ihren althergebrachten Strukturen vorgesehen hat.

Dafür lernen sie in ihrer Kindheit mithilfe ihrer mitfühlenden Eltern ihre Gefühle auf gesunde Weise zu regulieren und die dadurch signalisierten Bedürfnisse in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. 

So werden sie in die Lage versetzt, sich spätestens als Erwachsene gut um sich selbst zu kümmern, psychisch gesund zu bleiben UND emphatisch und rücksichtsvoll mit anderen umzugehen.

Welchen Weg wählst du?

Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt, mit deinen Gedanken und Schwierigkeiten mit diesem Thema.

Wie sind deine Gedanken zu dem Thema? Hast auch du die Erfahrung gemacht, dass erfahrenere Mütter häufig entspannter sind? Ich freue mich über deinen Kommentar.

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Autorin Lena Franck

Ich bin Lena Franck, 41 Jahre alt und selbst Mutter dreier Kinder. Als Mama-Coach helfe ich Müttern, im Familienalltag gelassen und selbstsicher zu sein, sodass sie ihr Leben mit ihren Liebsten endlich genießen können, statt nur zu meckern und zu schimpfen – denn eine zufriedene Mama ist das größte Geschenk für die Entwicklung eines jeden Kindes!
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  1. Per Zufall bin ich auf den Post gestoßen. Vor genau einer Stunde erlebte ich dieses ohnmächtige Gefühl, mein Kind reagiert nicht auf mein Gesprochenes ( 10x in Ruhe erklärt, dass wir zur Kita /Arbeit aufbrechen…). Als es dann soweit war, wollt der Kleine nicht, wollte ein Buch lesen, Verstecken spielen… irgendwann wurde ich ungeduldiger. Schließlich haben wir den gesamten Morgen (mein Kind wacht früh auf) miteinander gespielt und gesungen… Lange Rede, kurzer Sinn.. ich musste ihn mir aus seinem Versteck holen und war etwas grob dabei. Er weinte, es tat mir in der Seele leid… Er will spielen. Er braucht seine Mutter … ich habe auch Bedürfnisse und Wünsche, aber der Kleine hat nur mich in dem Augenblick und benötigt eine helfende Hand. Das werde ich mir vor Augen halten, er hat ein starkes ICH, welches ist weiter stärken möchte. Danke für deine Worte !!!

  2. Vielen Dank für diesen Artikel!
    Mir sind zwischendurch immer mal wieder die Tränen gekommen, weil ich anhand der Auswirkungen gemerkt habe, wie ich selbst „dressiert“ wurde. Dadurch stehe ich, obwohl wir uns bewusst für bedürfnisorietierte Erziehung entschieden haben, immer wieder vor Herausforderungen im Umgang mit unserer Tochter. Ich bin schnell ungeduldig, genervt und werde viel zu schnell zu laut, wenn sie sich weigert, die normalsten Dinge (wie Hände waschen) zu erledigen.
    Den Vogel abgeschossen hat wohl Weihnachten letztes Jahr, als meine Mutter zu Besuch war. Ich bin komplett in die Erziehungsmuster gefallen, weil ich dachte, ich muss meiner Mutter zeigen, dass bei uns alles „funktioniert“. Und so haben sich in diesen Tagen Machtkämpfe ergeben, für die ich mich im Nachhinein furchtbar schäme.
    Mit Sicherheit ist der bedürfnisorientierte Weg nicht der Einfachste – gerade mit Blick auf die hochgezogenen Augenbrauen anderer Menschen-, aber auf jeden Fall der Richtige, wie dein Artikel zeigt! Es schmerzt einfach, weil wir merken, wie wir uns auch oft mit unserer eigenen Erziehung auseinandersetzen müssen…

  3. Hallo Lena,

    o mann, dieser Artikel gehört ausgedruckt, auf den Kühlschrank und/oder Spiegel geklebt und täglich gelesen – BEVOR der ganze Wahnsinn losgeht! Schade, dass er so lang ist – ich muss mir da mal die Quintessenz rauskopieren! 🙂

    Meine beiden Kids sind 15 Monate und 3,5 Jahre und zurzeit mords anstrengend! Der Große ist seit Anfang September im Kindergarten, was fast jeden Tag in der Früh ein Drama ist. Erst heute wieder mit toben, schreien, treten, Sitzstreik, Augen zu machen, sich schleifen lassen und am Ende verzweifelt „Mama ich will zu dir“ weinen.
    Da zweifle ich dann immer, ob ich ihn vielleicht doch erst später in den Kindergarten gehen lassen soll. Aber dann sagt mir die Pädagogin jedes Mal um halb 12 wenn ich ihn abhole, dass er sich sofort beruhigt hat, total friedlich gespielt hat und sichtlich Spaß hatte.

    Wahrscheinlich ist nur der Trennungsschmerz so schlimm und Kindergarten selbst ist e cool? Soll ich ihn deshalb zu hause lassen oder stärkt es ihn, wenn er es trotzdem schafft? Mein Bauch sagt, durchhalten, er BRAUCHT den Kindergarten ja, ich kann ihn zuhause nicht mehr so auslasten wie er das benötigt, schon gar nicht mit seiner kleinen Schwester.

    Die übrigens auch grad ihren eigenen Willen entdeckt und sofort kreischt, wenn ihr was nicht in den Kram passt (was alle paar Minuten mal vorkommt). Ich freue mich ehrlich, dass ich ein Mädl mit so starkem Willen habe und will ihn auf keinen Fall „brechen“ (starke Frauen braucht die Welt!), aber alles in allem hab ich das Gefühl ständig an meine Grenzen zu gehen und das Mantra „Es wird wieder besser“ (das mich übrigens seit der Geburt meiner Tochter begleitet) verliert langsam an Wirkung….

    Aber dann gibt es wieder diese Momente, wo mir vor Freude und Liebe das Herz übergehen könnte, wenn mir die Kleine mit breitem Grinsen einen feuchten Schmatzer aufdrückt, wenn sie am Abend selig in meinen Armen einschläft, wenn der Große mir stolz ein Lied vorsingt, das er im Kindergarten gelernt hat und wenn er mir mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit seine Sicht der Dinge erklärt.

    Dein Artikel kam gerade recht, weil ich auch grad am Zweifeln war. Die Kindergärtnerin hat mir verwundert erklärt, dass mein Sohn über alles verhandelt. Übers Einräumen, übers Rausgehen, übers Singen, übers Anziehen („Wenn ich einräumen muss, dann bleib ich nicht da“, etc.). Und naja – bei uns zu hause ist das halt so. Wenn er etwas nicht machen will, dann suchen wir gemeinsam einen Kompromiss, der für beide passt (wir verhandeln) und wir haben bis jetzt noch immer einen gefunden. Hat er es jetzt deswegen schwerer, sich im Kindergarten und später vielleicht auch mal in der „richtigen Welt“ zurechtzufinden? Weil sicher immer wieder der Moment kommen wird, wo wirklich der mächtigere Schulkollege/Lehrer/Chef/ einfach über ihn „drüberfährt“?

    Am Anfang war ich auch konventionell unterwegs mit aufs Zimmer schicken und so. Bis ich dann mal in einem ganz anderen Zusammenhang einen Artikel über die Folgen von Einzelhaft gelesen hab – dass die Leute da einfach verrückt wurden und das schlimmer als Todesstrafe ist. Also muss allein aufs Zimmer geschickt werden eigentlich schlimmer sein, als geschlagen zu werden – seelische Grausamkeit nennt man das, oder? Ab dann war klar, ich mache das nicht mehr, vor allem auch, weil es sich für mich e nie gut angefühlt hat, das protestierende und um sich schlagende Bündel in sein Zimmer hinauf zu schleppen „nur“ weil er seine kleine Schwester geschlagen hat. Er hat deswegen e nicht aufgehört damit.

    Mittlerweile sage ich nur mehr „Hau sie nicht!“ und merke, dass er sich schon immer öfter beherrschen kann und die Hand wieder zurückzieht, wenn sie sich wieder an seinen Spielsachen vergriffen hat.

    So, jetzt hab ich mir einiges von der Seele geschrieben, sorry für den langen Kommentar. Ich liebe deine Artikel, sie zu lesen gibt mir Kraft und bestärkt mich, den Weg so weiterzugehen, wie ich ihn eingeschlagen habe.

    Wir lesen uns! ☺

    Alles Liebe von einer Mama zweier Löwenkinder

    1. Oh, ganz lieben Dank für dieses Feedback! Es freut mich sehr, dass dich mein Artikel bestärkt, weiter diesen Weg zu gehen. Es liest sich, als ob ihr eine ganz wunderbare Familie seid, in der jeder seine Gefühle ausdrücken darf und sich dabei gut aufgehoben fühlt. Bzgl. des Kindergartens denke ich, auch hier darf dein Sohn traurig über den Abschiedsschmerz sein (du kannst sogar sagen, dass du ihn auch vermisst und das so sein darf in der Familie). Und er kann dennoch in den Kindergarten gehen und dort seinen Spaß haben (und du hoffentlich zu Hause etwas durchatmen). Der Stress kommt durch deine Gedanken und Ängste zu seinem Verhalten. Was, wenn es ein gutes Zeichen ist, dass er einerseits einen Trennungsschmerz verspürt und sich andererseits im Kindergarten schnell beruhigen lässt und sich wohl fühlt. Ist dir dann leichter ums Herz? Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Gute!❤️

    2. Danke für deine Antwort Lena! Stimmt, eigentlich ist der Trennungsschmerz ein gutes Zeichen. Wenn er einfach so mir nichts dir nichts in der Gruppe verschwinden würde, hätte ich ja wahrscheinlich auch Bedenken… 😉
      Das ist ein gutes Mantra „Du kannst mich vermissen, vermissen ist ok, ich vermiss dich auch, aber hab ganz viel Spaß im Kindergarten und am Nachmittag machen WIR wieder was gemeinsam“.

      Man merkt ja Gott sei Dank auch schon, dass es besser wird! Übrigens auch ein gutes Mantra 😀

      Auch an alle anderen LeserInnen viel Kraft, wir sitzen alle im selben Boot, weil wir wollen, dass unsere Kinder glückliche, in sich Ruhende, selbstbewusste, zufriedene und selbstständige Erwachsene werden – und der Weg dorthin halt mal anstrengend für alle ist. Nicht unterkriegen lassen! 🙂

  4. Liebe Lena,
    Ich möchte so gerne auf meine Jungs eingehen und sie begleiten, nicht dressieren. Aber ich bin so oft so müde und erschöpft von der Arbeit und dem Haushalt. Wie finde ich die Ruhe und Geduld wieder, die es braucht?

    1. Liebe Anna,
      oh je, das hört sich an, als müsstest du sehr viel Last auf deinen Schultern tragen. So lange es dir selbst nicht gut geht und du dauergestresst bist, ist es ganz normal, dass du deine Jungs eben nicht so emphatisch begleiten kannst. Du bist ein Mensch aus Fleisch und Blut mit ungestillten Bedürfnissen und der reagiert dann eben auf den Stress und kehrt die Empathie als „unwichtig“ unter den Teppich. Du musst also bei dir selbst ansetzen. Überlege dir kleine Mini-Schritte: Was kannst du für dich selbst tun, um deinen Energietank wieder zu füllen?
      Viel Kraft, alles Liebe und Gute für Dich!
      Lena

  5. Hallo Lena,
    Der Artikel kam wie gerufen. Ich merke schon länger, wie ich von der bedürfnisorientierten Erziehung abkomme. Ich bin strenger geworden, weil es mir zu anstrengend wurde. Wir sind gerade im Urlaub und die Kinder benehmen sich völlig daneben, es ist unmöglich, auch nur mal kurz Brötchen für unterwegs zu schmieren, währenddessen machen sie Blödsinn oder gar was kaputt. Das ist oft so im Urlaub und mir unangenehm. Ich überlege gerade ein Beispiel. Zu Hause haben sie vor Aufregung fast die Geburtstagsdeko samt Kuchen zerstört. Da war ich fassungslos und sehr wütend. Das sind auch Reaktionen, die ich nicht verstehe.

    1. Hallo Missy,
      danke für deinen Bericht! Ja, Urlaub ist häufig schwierig, weil alle aufgrund der fehlenden Alltagsstruktur gestresst sind und in eurem Fall war die Umgebung eben nicht die 100% passende für die Kinder. Wir haben nicht immer perfekte Bedingungen und wir sind auch nicht immer perfekte Eltern. So ist das Leben und das darf so sein. Trotzdem kann es hilfreich sein, sich nach solchen Vorfällen zu überlegen, ob du das nächste Mal eine ähnliche Situation anders vorbereiten kannst, damit die Kinder einfach weiter Kinder sein dürfen und du selbst deswegen nicht in solchen Stress verfallen musst. Einfach, weil die Stimmung dann besser ist und es allen besser geht. Wenn du selbst entspannter bist, kannst du auch automatisch mehr Empathie mit deinen Kindern empfinden und bist weniger streng.
      Alles gute für eure Familie, Lena

  6. Hi Lena
    Ich liebe deinen Blog und deine wunderbare Art und Weise, die Dinge zu benennen ohne sie zu bewerten. Danke auch gerade für diesen Post, er kommt für mich zur perfekten Zeit;-)
    Was empfiehlst du, wenn das Kind auch nach gefühlten 1000 „Umwegen“ und Kompromissen nicht bereit ist, etwas hin zu nehmen oder zu kooperieren?(in meinem Fall: Ich wollte bloss endlich fertig staubsaugen….)
    Solche Situationen rauben mir den letzten Nerv im Alltag. Ich habe dann das Gefühlt ich gebe ALLES und noch mehr und irgendwann kann ich mich auch nicht mehr beherrschen und werde wütend.
    Entnervte, herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Janine

    1. Liebe Janine,
      danke für deinen Kommentar! Ich denke, es gehört zum Familienleben dazu, dass zwei Meinungen aufeinanderprallen und man auch nicht immer eine Lösung findet. Das ist normal und gut so. Es dürfen dann ruhig auch Gefühle hochkommen, denn die gehören zum Leben dazu. Wichtig ist, dass du dein Kind nich dafür verantwortlich machst. Ich hoffe, du hast dich in meinem Newsletter eingetragen, denn der nächste Post, der gerade in der Mache ist, ist mit Sicherheit etwas für dich 🙂
      Ich wünsche dir gute Nerven und alles Gute für euren Weg!
      Lena

  7. liebe lena,
    das ist so toll erklärt! dankeschön!
    und es motiviert mich, diesen weg weiter zugehen.
    ich wurde dressiert und lebe heute mit den folgen.
    und meine tochter bringt mich tgl an meine grenzen und drüber hinaus.
    und ganz bestimmt mache ich nicht alles richtog.
    aber ich bemühe mich.
    ich wünsche mir, das sie ein freiereres, leichteres leben führen kann, als ich.
    danke für diesen tollen beitrag,
    sylvia

    1. Danke, liebe Sylvia, das freut mich sooo sehr 🙂 Wie schön, dass du diesen „anderen“ Weg mit deiner Tochter gehen möchtest. Hoffentlich voller Selbstmitgefühl. Je mehr du als Kind „dressiert“ wurdest, desto schwieriger ist in der Regel jeder kleine Schritt in eine freiere Richtung. Du bist eine wunderbare Mama. Eine, mit einer echten Geschichte und echten Herausforderungen im Leben. Deine Tochter hat in dir ein wunderbares Vorbild, wie man sein Leben in die Hand nimmt und dabei selbstverständlich auch Fehler machen darf. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute! Lena

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