Kennst du folgende Situation? Dein Kind „provoziert“ dich scheinbar. Du versuchst mit aller Kraft, deine hochkochenden Emotionen unter Kontrolle zu halten. Leider platzt es dann doch aus dir heraus und du schreist dein Kind wütend an. Hinterher fühlst du dich schlecht.
Ein Großteil der Mütter wünscht sich, im Umgang mit ihrem Kind nicht mehr wütend zu reagieren, sondern ruhig und gelassen zu bleiben.
Das ist verständlich. Wir befürchten berechtigterweise, unserem Kind psychisch zu schaden und ihm ein schlechtes Vorbild zu sein, wenn wir es in Konfliktsituationen anschreien.
Unser Ziel sollte es jedoch nicht sein, unsere Wut zu unterdrücken. Dieses intensive Gefühl ist auf unserer Seite. Die Wut möchte darauf hinweisen, dass in dieser Situation gerade eines deiner Bedürfnisse übergangen wird. Erst wenn du versuchst, das Wutgefühl zu ignorieren, statt ihm zuzuhören, kommt es zu dem gefürchteten unkontrollierten Wutausbruch.
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Wie wir unsere Kinder bei ihrer Gefühlsregulation unterstützen
Klar: Unsere Kinder haben ihre Gefühle nicht unter Kontrolle, wenn sie auf die Welt kommen. Wenn ihnen etwas nicht passt, dann lassen sie es jeden wissen.
Wenn das Kind älter wird, erwarten wir, dass es lernt, seine Gefühle zunehmend zu regulieren.
Heute wissen wir, dass wir unser Kind dabei unterstützen können, einen gesunden Umgang mit seinen Gefühlen zu lernen.
Zunächst einmal können wir die Grundvorausetzungen verbessern. Unterstützen wir das Kind, einen stärkenden, zu ihm passenden Lebensstil zu führen, wird es widerstandsfähiger gegen spontane heftige Gefühlsausbrüche.
Vielleicht warst du schon einmal in dieser Situation: Dein Kind wird immer quengeliger. Auf einmal fällt dir ein, dass es bereits seit einigen Stunden nichts mehr gegessen hat. Mit einem kleinen Snack kannst du die Situation schon „retten“. Ähnlich können wir auch versuchen, anders motivierten Gefühlsausbrüchen unserer Kinder entgegenzuwirken.
Wir können als Eltern versuchen, dafür zu sorgen, dass die Bedürfnisse des Kindes nicht übergangen werden.
Es sollte ausgeschlafen und satt sein, sich regelmäßig bewegen, ausreichend soziale Kontakte erleben, nicht zu sehr in seinem Autonomiebestreben eingeengt werden, Gelegenheit für Ruhepausen haben und vieles mehr. Jedes Kind hat hier seinen ganz eigenen Bedürfniscocktail, den die Eltern berücksichtigen sollten.
Wir Eltern können und sollen unseren Kindern die Erfahrungen negativer Gefühle wie etwa Wut, Angst oder Eifersucht nicht ersparen. Aber wir können das Kind unterstützen, indem wir seine Gefühle nicht negieren oder abwerten, sondern akzeptieren und immer wieder benennen. Dadurch helfen wir unserem Kind, seine Gefühle zu regulieren. Es lernt das Vokabular, um diese Form der Gefühlsregulation mit der Zeit für sich selbst anzuwenden.
Natürlich kann man nicht gut auf dem Höhepunkt eines Wutanfalls damit beginnen, das passende Gefühlsvokabular zu reflektieren und einzuüben. Wir Eltern müssen uns daher für die kleinen Vorboten sensibilisieren. Wir müssen versuchen, zu erspüren, dass sich eine Gefühlswallung ankündigt. Wenn uns das rechtzeitig gelingt, kann das Reden über das Gefühl und das dahinter liegende Bedürfnis einen Wutausbruch häufig verhindern.
Schließlich helfen wir unserem Kind eine geeignete Strategie zu finden, auf eine verantwortungsvolle Weise mit dem Gefühl umzugehen. Aggression kann zum Beispiel durch Bewegung abgebaut werden und/oder man tüftelt mit dem Kind zusammen an kreativen Lösungen um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Und wie macht Mama das mit der Gefühlsregulation?
Es ist eine Sache, wenn wir versuchen unseren Kindern beizubringen, dass ihre Gefühle in Ordnung sind und sie nur lernen müssen, sie zu regulieren und die Energie in die Problemlösung umzulenken.
Nur leider läuft dieser Ansatz wahrscheinlich ins Leere, wenn du als Mutter einen ganz anderen Umgang mit deinen Gefühlen vorlebst. Die Kinder lernen nun einmal am allerbesten durch Vorbilder.
Oft haben wir selbst uns als Kinder nämlich wenig förderliche Verhaltensweisen angeeignet: Wir unterdrücken, vermeiden und lenken uns von unseren Gefühlen ab.
Als Kind habe ich verinnerlicht, dass starke Gefühle „gefährlich“ sind und mir angewöhnt, diese zu unterdrücken.
Liebe und Anerkennung, so schien es mir, erlange ich, indem ich Erwartungen anderer sensibel erkenne und erfülle. Gefühle, die mir etwas über meine eigenen Bedürfnisse verraten könnten, stehen dabei nur im Weg.
Also bin ich ein wahres Talent in der Unterdrückung von Wut und anderen „negativen“ Gefühlen geworden. Ich war einer der geduldigsten Menschen, mich konnte kaum etwas aufregen.
Dafür zahlte ich aber einen Preis. Zwar konnte ich schnell den Standpunkt der jeweils anderen erkennen, meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse blieben mir allerdings oft völlig unklar und wurden in meinen Entscheidungen nicht berücksichtigt. Dies erlebte ich zunächst als Kind und dann auch weiter im Erwachsenenleben.
Meine gefühlsstarke Tochter allerdings führte mich an die Grenzen dieser Strategie. Sie schaffte es, meine Bedürfnisse so lange hartnäckig mit Füßen zu treten, bis die Wut in voller Wucht ihren Weg fand und mich zu oben beschriebenem unerwünschtem Mutterverhalten brachte. Ich konnte mir nicht erklären, woher dieses unbekannte Gefühl auf einmal kam und glaubte, lernen zu müssen, es noch besser zu unterdrücken.
Nachdem ich mich damit beschäftigt hatte, wie ich meine Tochter bei ihrer Gefühlsregulation begleiten kann, wurde mir klar, dass auch ich so einiges mit ihr gemeinsam ganz von vorne würde lernen müssen.
Sollte es dir ähnlich gehen, können dir vielleicht folgende Hilfestellungen nützen:
1. Kraftreservoir aufbauen
Möchtest du darauf hinwirken, dass ihr in der Familie nicht mehr so häufig in aggressiver Weise aneinander geratet, solltest du ein feines Gespür, nicht nur für die Bedürfnisse deines Kindes, sondern auch für deine eigenen Bedürfnisse entwickeln.
Beobachte dich in der Interaktion mit den anderen Familienmitgliedern. Notiere dir, was auffällt. Versuche, dich besser kennenzulernen: Unter welchen Bedingungen ist es dir ein Leichtes, auch in stressigen Situationen gelassen zu bleiben? Wann bringt dich jede Kleinigkeit auf die Palme bringt?
Ist es für dich vielleicht essentiell, ausgeschlafen zu sein? Hilft es dir, immer wieder bewusste kleine Pausen einzubauen? Gelingt es dir leichter, die Familie zu führen, wenn du die Aktivitäten des Tages im Voraus genau planst?
Eine Mutter kann nicht Alles haben. Es ist aber sehr wichtig, dass du freie Ressourcen – vor allem die Zeit, in der du nicht die Kinder zu betreuen hast – so nutzt, dass sie deinem seelischen und körperlichen Wohlbefinden am wirksamsten zugutekommen. Ändere Gewohnheiten, um dich besser zu erholen!
Das setzt zunächst voraus, dass du dich selbst sehr genau beobachtest und ehrlich mit dir selbst bist. Es ist nicht sinnvoll, das Selbstfürsorgeprogramm einer anderen Mutter zu übernehmen.
Löse dich vor allem von Idealvorstellungen wie: „Eine toughe Mama braucht nicht viel Schlaf“. Niemandem ist geholfen, wenn du nicht zumindest versuchst, dir den Schlaf oder die Ruhepausen zu gönnen, den bzw. die du brauchst. Du bist eine einzigartige Person und es ist sehr individuell, woraus du deine Energie schöpfen kannst.
Sorge so gut es geht für dich selbst. Du wirst sehen, dass es dir mit gefülltem Energietank viel leichter fällt, deine Gefühle in schwierigen Situationen zu regulieren.
2. Warnsignale wahrnehmen
Gefühle lassen sich leichter in einem frühen Stadium regulieren, wenn sie gerade aufkeimen und noch nicht so intensiv sind, dass sie bereits gänzlich die Kontrolle übernommen haben.
An dieser Stelle wird nochmals klar, wie wichtig es ist, dass du grundsätzlich gut für dich sorgst. Wenn du schlecht gelaunt bist, weil du zum Beispiel dein Frühstück unter Zeitdruck ausfallen lassen musstest, dann kannst du die Vorboten aufkommender Wut nicht so leicht erkennen.
Nehmen wir an im weiteren Verlauf des Vormittags, weigert sich dein Kind zum Kindergarten aufzubrechen, während du auf der Arbeit einen Kundentermin einhalten musst.
Der Ärger, den es auslöst, wenn dein Bedürfnis nach Kontrolle über den zeitlichen Ablauf übergangen wird, mischt sich unbemerkt in deinen durch ein latentes Hungergefühl bereits gereizten Zustand. Du merkst einfach nur, dass dein Stresslevel immer weiter ansteigt und du Gefahr läufst, deinen angestauten Frust beim nächsten Anlass über deinem Kind abzuladen.
Vielleicht hilft dir das Bild eines Gefäßes. Wenn du dein Gefäß stets leer hältst, kannst du jedes noch so kleine, aufkommende Gefühl sichten. Wenn du dagegen in deinem Gefäß immer mehr Gefühle ansammelst, ohne diese weiter zu beachten, besteht die Gefahr, dass das Gefäß irgendwann überläuft.
Uns allen tut es gut, Achtsamkeit zu trainieren, indem wir versuchen unsere Gefühlszustände aus einer distanzierten, Wertungen vermeidenden Position heraus zu beobachten.
Was fühlst du körperlich? Welche Gedanken kommen in dir auf? Welche Reflexe, welches Verhalten löst ein Gefühl in dir aus?
Du wirst sehen, dass es dir mit der Zeit immer leichter fallen wird, dich selbst achtsam wahrzunehmen. Darin liegt schon die halbe Miete für eine gute Gefühlsregulation.
3. Gefühle akzeptieren
Nimm deinen Gefühlen gegenüber eine wohlwollende, akzeptierende Haltung ein. Die Wut ist dein „Freund“, den du einlädst, seine Botschaft zu überbringen. Sieh in der Wut nicht etwa einen „Feind“, den du gewaltsam aus deinem Leben heraushalten musst.
Sobald du ein Gefühl wahrnimmst, freue dich darüber und bedanke dich vielleicht sogar dafür. Die Wut möchte deine Aufmerksamkeit darauf lenken, dass in dieser Situation gerade ein Bedürfnis missachtet wird.
Es kann für dein emotionales Gleichgewicht schon genügen, wenn du die Wut einfach wahrnimmst, akzeptierst und dir die dahinter liegenden Bedürfnisse bewusst machst.
Du musst nicht unbedingt jedes Bedürfnis sofort erfüllen. Es hilft dir aber in jedem Fall, zu registrieren, dass du ein Bedürfnis übergehst. Dir geht es besser, wenn du erkennst, dass du in einer Lage bist, die dich belastet. Erlaube dir eine mitfühlende Haltung dir selbst gegenüber.
Die Wut hat dann ihre „Aufgabe“ erfüllt: Du kannst dich wieder von ihr verabschieden.
4. Entspannung durch deinen Körper
Wer wütend ist, dem kann man es ansehen. Für die Regulierung deiner Wut kannst du diesen Zusammenhang aber auch in die umgekehrte Richtung nutzen.
Versuche dich so zu verhalten, wie du es in einer entspannten Verfassung tun würdest. Atme ein paar Mal tief ein und aus, versuche deine Muskeln zu entspannen, begib dich in eine Körperhaltung, die du sonst einnimmst, wenn dir etwas richtig gut geglückt ist, tanze ausgelassen oder lächle, auch wenn dir eigentlich nicht danach zumute ist.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass du so deine Gefühle positiv beeinflussen kannst.
5. Situation neu bewerten
Wenn du und dein Kind immer wieder in die gleiche Konfliktsituation geratet, in der euer beider Gefühle scheinbar unkontrollierbar hochschaukeln, kann es helfen, wenn du versuchst, die Dinge, die dir dabei durch den Kopf gehen, einmal genau nachzuvollziehen und zu analysieren.
Die Wirkmechanismen von tiefsitzenden, unreflektierten Überzeugungen, habe ich in diesem Artikel bereits ausführlich beschrieben.
Versuche dir darüber klarzuwerden, dass es nicht die äußeren Umstände sind oder eine andere Person, die deine Gefühle verursachen. Es sind deine Gedanken und deine Interpretation der Situation.
Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob du denkst, dass dein Kind dich „ärgern“ möchte, oder ob es sich nur dafür einsetzt, dass seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden.
Prüfe deine Gedanken. Sind sie wirklich wahr? Helfen sie dir, eine schwierige Situation zu bewältigen? Sind deine Erwartungen an dein Kind realistisch? Ist deine Einstellung sinnvoll?
Wenn dir diese Überlegungen zunächst zu kompliziert erscheinen, hilft dir vielleicht eine simple Frage: Bist du in Lebensgefahr? Denn nicht selten reagiert unser Körper so erregt auf Stresssituationen, als ob es um unser Leben ginge – auch wenn wir tatsächlich weit von einer Lebensgefahr entfernt sind! Mach dir klar: Dein Leben geht weiter – so oder so. Allein das kann oft genügen, deine Gefühle „runterzuregeln“ und dich zu entspannen.
Durch die Neubewertung der Situation kannst du das Erleben von intensiven, negativen Emotionen verringern und setzt Energien für die Problemlösung frei.
6. Problemlösung
Ständig wiederkehrende Familienkonflikte, sind auf Dauer für alle Beteiligten belastend. Interessanterweise sind oft auf beiden Seiten immer wieder genau die gleichen Handlungsmuster am Werk. Oft wissen Eltern daher schon vorher, dass es in einer bestimmten Situation zu einem Konflikt kommen wird und dass dieser „ungut“ Enden wird.
Dabei sollte uns auf einer rationalen Ebene klar sein, dass sich nichts ändert, wenn wir nicht etwas ändern. Die gleichen Konflikte tauchen dann einfach wieder und wieder auf.
Gelingt es uns, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und unser Verhalten, unsere Gedanken und unser Empfinden zu ändern, werden wir uns als selbstwirksam erleben. Das macht uns zufrieden und selbstbewusst.
Probleme zu lösen setzt aber voraus, eine Situation aktiv zu beeinflussen und unser Verhalten zu ändern. Wir können nicht das Temperament unseres Kindes beeinflussen. Wenn das Kind sehr emotional reagiert, müssen wir das akzeptieren und können vielleicht die Lage verbessern, indem wir aufhören, die Gefühle und das Verhalten unseres Kindes verändern zu wollen.
Um wiederkehrende Konflikte zu verhindern oder abzuschwächen, kannst du diesen Konflikt in viele kleine Schritte zerlegen. Worin liegt der Auslöser? Welche Faktoren beeinflussen den Konflikt? Was fühlst du? Wie verhältst du dich? Du kannst die Situation nur verändern, indem du dein eigenes Verhalten veränderst.
Halte inne, versuche zu erkennen, wie deine Gedanken und Gefühle dich steuern. Suche nach möglichen alternativen Verhaltensweisen, die du im ersten Schritt nicht bewertest.
Nimm dir fest vor, sie in der nächsten kniffligen Situation umzusetzen. Prüfe dann, ob sich die Situation dadurch entspannt hat
7. Selbstwertgefühl stärken
Oft geht es bei Wut, die in dir aufsteigt, um die Angst, dass du oder dein Kind bestimmten Erwartungen nicht gerecht werden könnt. Du siehst die eskalierende Situation dann als Zeichen dafür, in deiner Rolle als Mutter zu versagen.
Ein starkes Selbstwertgefühl bewahrt dich davor. Denn wenn du deinen Wert nicht daran festmachst, ob das Verhalten deines Kindes von Dritten akzeptiert oder abgelehnt wird, dann fühlst auch du dich durch unangepasstes Verhalten deines Kindes weniger angegriffen.
Daher kann es hilfreich sein, statt an einzelnen wutauslösenden Situationen „herumzudoktern“, an deinem Selbstwertgefühl als Mutter anzusetzen.
Dies geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern nur in einem längeren Prozess. Und es gibt viele Wege, wie du ihn unterstützen kannst.
Du kannst dir deiner eigenen Werte bewusst werden, damit du dich nicht an Erwartungen anderer orientieren musst.
Achte darauf, wie du mit dir selbst umgehst. Führst du innere Monologe, in denen du dich selbst für jede Kleinigkeit abwertest? Versuche, stattdessen eine mitfühlende, wohlwollende Haltung dir selbst gegenüber einzunehmen.
Finde deine Stärken heraus und führe sie dir immer wieder vor Augen! Was kannst du richtig gut? Worin machst du Fortschritte? Wofür schätzen dich andere? Vielleicht legst du dir ein Notizbuch zu, in das du abends die Erfolgserlebnisse des Tages notierst.
Was aber, wenn ich meine Kinder trotz allem wieder anschreie?
Erwarte nicht, dass du mit diesem Wissen deine Gefühle sofort und ein für alle Mal „im Griff“ hast. Es ist ganz normal, dass ab und an die Wut wieder die überhand übernimmt. Du solltest dann nicht an dir zweifeln.
Was zählt ist, dass du einen Lernprozess anstößt und versuchst Mechanismen einzuüben, die dich immer seltener eine vor Wut platzende Schrei-Mama sein lassen. Und wenn du dran bleibst, wirst du erleichtert feststellen, dass du mit der Zeit tatsächlich viel gelassener mit deinem Kind umzugehen lernst.
Dennoch wird es immer besonders schwierige Situationen geben, in denen du deine Gefühle nicht beherrschen kannst. Versage dir dann nicht das Selbstmitgefühl und denke daran, wie weit du schon gekommen bist.
Wenn dein Kind dich bei diesem Prozess beobachtet, liegt darin eine hervorragende Lektion. Menschen können sich aus eigener Anstrengung heraus verändern. Gleichzeitig ist es einfach menschlich, auch mal die Kontrolle zu verlieren.
Du kannst deinem Kind ein Vorbild sein. Nachdem sich die Gemüter etwas beruhigt haben, kannst du zu deinem Kind gehen, die Verantwortung für dein Handeln übernehmen, zugeben, dich nicht richtig verhalten zu haben und dich entschuldigen.
Welche Erfahrungen hast du im Umgang mit der Mama-Wut? Hast du weitere Tipps, die anderen Müttern helfen könnten? Ich freue mich über deinen Kommentar!
Liebe Lena,
vielen Dank für dein immer wieder erstaunlich präzises Aufzeigen von Anker im Meer der "Mama- Emotionen" 🙂 kenne das von mir sehr gut, dass ich dachte, ich sei der ruhigste Mensch der Welt, bis dann die Kinder da waren und ich mich manchmal nicht mehr wieder erkannte.
Obwohl ich nun schon zehn Jahre intensive Übungsmöglichkeiten durchlebt habe(und auch dein Jahresprogramm schon in sehr vielen Bereichen integriert hab), ist mir gerade dieses Woche wieder so ein "Überlaufen" passiert, das mich selbst furchtbar erschreckt hat. Erst als die Tränen gekullert sind und ich in diese verständnislosen Augen geblickt hab, ist das Mitgefühl zurück gekommen. Und ja, es waren übergangene Bedürfnisse, die ich scheinbar heldenhaft unterdrückt hatte, bis der Druckkochtopf – für die Kinder fast ohne Vorwarnung – explodiert ist. Und ja, ich hab mich entschuldigt. Und was mich sehr berührt hat: meine ältere Tochter war total verständnisvoll und hat gemeint, ich könne meine Gefühle ja schon viel früher zeigen, dann würden sie nicht mehr so unerwartet hervor brechen. Ich glaube, das hat sie bei dir gelernt. Danke Lena!
Lieben Dank für deine Zeilen, Jutta!
Ja, solche Situationen kennen ganz sicher alle Mamas und es ist schön, wenn einem dadurch gleich bewusst wird, dass man da wohl in eine Sackgasse abgebogen ist. Denn dann kann man das ja als Warnsignal sehen, dass man doch wieder einen Schritt zurücktritt und wieder vermehrt auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse achtet – weil das am Ende schöner für alle ist.
Wahnsinn, das ist so schön, dass deine Tochter da schon so einen Durchblick hat und das so gut einschätzen kann. Ein kompetentes Kind hast du da, das ganz schön viel durch ihre Mama über Emotionsregulation gelernt hat 🙂
Alles Liebe
Lena
Hallo.
Das ist ein wirklich toller Artikel. Ich habe vor einer Woche deine Seite entdeckt und bekomme nun die Newsletter und bisher haben sie mir schon wirklich geholfen!!
Ich habe zwei Kinder, mein Sohn, wird jetzt 3, ist manchmal einfach sehr sehr anstrengend weil er sehr willensstark ist. Ich habe gestern Abend noch gedacht, ich bin nicht die Mutter die ich sein möchte. Und dann habe ich diesen Artikel dazu gelesen – es macht Mut nicht alleine zu sein. Danke!
Vielen lieben Dank für diesen tollen Text
„Wenn Mama wütet – 7 Tipps zum gesunden Umgang mit deiner Wut“!!!
Im Alltag alleine mit meinem Kind Zweifel ich manchmal sehr an mir und meinem Umgang mit meinen negativen Emotionen und in diesem Text wird meine Horrorsituation beschrieben… ich ärgere mich über mein Kind, versuche den ärgern zu unterdrücken, irgendwann werde ich lauter und/oder schreie auch mal und im Nachhinein tut es mir unfassbar leid und ich frage mich, wie ich so ein Vorbild sein soll!
Ich werde die Tipps definitiv ausprobieren und weiterhin versuchen mir dieser Situationen bewusst zu werden!
Nochmal, vielen Dank für die ermutigenden Worte und die Gewissheit, dass es nicht nur mir so geht!
Liebe Janina,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Das freut mich riesig, dass du meinen Artikel nützlich findest.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf diesem Weg und dir und deinen Liebsten alles Gute!
Lena