Neuse Jahr, neues Glück?
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
(aus dem Gedicht Stufen von Hermann Hesse)
Dieser Zauber des Anfangs liegt auch in jedem neuen Jahr. Wie wir die weißen Seiten in einem neuen Notizbuch anfangs sehr bedacht beschreiben, so versuchen wir auch die ersten Tage eines neuen Jahres besonders sorgsam zu gestalten.
Nur leider wissen wir alle, endlich ganz viel Sport zu machen, sich so richtig gesund zu ernähren oder auch die geduldige, flexible und stets zugewandte Mutter zu sein, die du dir für deine Kinder wünschst, das ist auf Dauer dann doch nicht so einfach.
Viel zu schnell schleichen sich die alten Muster und Gewohnheiten wieder ein und es fühlt sich an, als hätten wir die Gelegenheit erneut verpasst, unsere Ziele umzusetzen.
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Alte Gewohnheiten schleichen sich immer wieder ein – woran liegt das?
Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, den Großteil unserer Entscheidungen unbewusst zu treffen. Es greift auf etablierte Routinen zurück, um Energie zu sparen und es uns zu ermöglichen, uns auf neue Herausforderungen zu konzentrieren.
Doch diese automatischen Reaktionen können dazu führen, dass wir unsere bewussten Vorsätze nicht umsetzen. Selbst wenn wir uns vorgenommen haben, in bestimmten Situationen anders zu handeln, fallen wir schnell in unsere gewohnten Reiz-Reaktions-Muster zurück.
Stress verstärkt diese Automatismen.
Je belastender die Situation, desto schwerer fällt es uns, bewusst zu handeln und neue Verhaltensweisen zu praktizieren. Unser Körper schaltet in den Überlebensmodus, setzt dafür Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei und greift dann, um auf Nummer Sicher zu gehen, auf tief verwurzelte Routinen zurück.
In einem solchen Zustand sind wir kaum in der Lage, überlegte Entscheidungen zu treffen und neue Verhaltensweisen zu etablieren.
Beispiel: Morgendlicher Aufbruch in der Familie
Betrachten wir eine typische Alltagssituation. Es ist früh morgens und während du auf Autopilot noch schnell die Brotdosen für deine Kinder richtest, denkst du bewusst darüber nach, wie und wann du heute in den Tagesablauf noch die Besorgung eines Geschenks für den morgigen Kindergeburtstag einfügen könntest. Als du entsprechende Geräusche aus dem Zimmer nebenan hörst, rufst du verärgert „Hört sofort auf zu zanken und zieht euch die Schuhe an, wir müssen los!“
Vielleicht hattest du ein schlaues Buch über Kindererziehung gelesen und dir eigentlich vorgenommen, immer erst mit den Kindern in eine Verbindung zu treten, bevor du sie freundlich um etwas bittest. Aber das ist in deiner gewohnten Reiz-Reaktions-Schleife eben (noch!) nicht vorgesehen.
Erst als die Kinder deine Worte einfach ignorieren und immer wilder miteinander rangeln, während du selbst einen immer lauteren und aggressiveren Ton anschlägst, merkst du, dass du deinen festen Vorsatz mal wieder nicht umsetzen konntest. Falls dir das bekannt vorkommt, ärgere dich nicht über dich selbst, das ist einfach nur menschlich.
Der morgendliche Zeitdruck plus ein aufkeimender Geschwisterstreit, das erzeugt in dir vermutlich eine Stressreaktion. Kein Wunder, dass es unmöglich erscheint, für dich selbst und die Kinder eine ruhigere und harmonischere Routine zu etablieren, wie du sie dir wünschst.
Ziemlich sicher bleibt es an diesem Tag nicht nur bei diesem einen Stressmoment. Viele Mamas leiden unter chronischem Stress, fühlen sich durch ein Zuviel an Anforderungen überlastet.
Leider verengt sich unter chronischem Stress unsere Wahrnehmung und das macht es uns schwer, kreativ zu denken und offen für neue Erfahrungen zu sein. Wir werden dann anfälliger dafür, in bekannte Verhaltensmuster zurückzufallen, selbst wenn wir wissen, dass diese auf lange Sicht nicht förderlich für uns sind.
Doch es gibt einen Weg, diesen Kreislauf zu durchbrechen!
Es beginnt mit der Akzeptanz, dass Veränderung Zeit braucht und Rückschritte Teil des Prozesses sind.
1. Kleine Schritte gehen
Statt sich ausschließlich auf das große Endziel zu fixieren, kann es hilfreich sein, kleine, erreichbare Ziele zu setzen – Schritt für Schritt voranzugehen und sich für jeden kleinen Erfolg zu feiern. Vielleicht ist es auch an der Zeit, unsere innere Einstellung zu überdenken und uns zu erlauben, flexibel zu sein.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die Vorstellung, von jetzt auf gleich die perfekte Mutter aus dem Erziehungsratgeber zu sein, ist angesichts der beschriebenen Mechanismen einfach nur unrealistisch.
Stattdessen könntest du damit beginnen, dir in ruhigen, entspannten Momenten mit der Familie immer wieder vorzunehmen, bewusst mit deinen Kindern in Verbindung zu treten und das Miteinander zu genießen. Allmählich kann das zu einer bekannten Routine werden, die sich über diese „einfachen“ Momenten etabliert.
Stattdessen könntest du damit beginnen, dir in ruhigen, entspannten Momenten mit der Familie immer wieder vorzunehmen, bewusst mit deinen Kindern in Verbindung zu treten und das Miteinander zu genießen. Allmählich kann das zu einer bekannten Routine werden, die sich über diese „einfachen“ Momenten etabliert.
2. Stressregulation einüben
Des Weiteren kannst du an deiner Stressbewältigung arbeiten und zum Beispiel regelmäßige Entspannungspausen einführen, um deinen Stresspegel im Alltag zu senken. Indem wir lernen, unseren Stress besser zu managen, geben wir unserem Gehirn die Chance, vom Autopiloten auch mal abzuschalten und bewusstere Entscheidungen zu treffen. Auf diese Weise schaffen wir Raum für das Einüben und Festigen neuer Gewohnheiten.
3. Selbstreflexion etablieren
Es ist hilfreich, sich bewusst Zeiträume für die Selbstreflexion zu schaffen. So kannst du außerhalb stressbeladener Momente eigene Reaktionsmuster auf Reize hinterfragen. Welche Konstellationen lösen bestimmte Denk- und Gefühlsmuster sowie Verhaltensweisen aus? Wie kannst du den Auslöser bewusster wahrnehmen und wie möchtest du in Zukunft darauf reagieren? Der Entschluss allein reicht freilich nicht aus. Es erfordert Geduld und Übung, neue Reaktionsweisen zu verinnerlichen.
4. Unterstützendes soziales Umfeld schaffen
Außerdem kann es hilfreich sein, dich von lieben Menschen unterstützen zu lassen. Teile deine Ziele und Pläne mit Freunden oder Familienmitgliedern, die dich ermutigen und dir Feedback geben können. Eine externe Perspektive kann oft Wunder bewirken und dich daran erinnern, warum du überhaupt begonnen hast, etwas in deinem Leben zu ändern.
5. Selbstmitgefühl kultivieren
Anstatt dich selbst für Rückschritte zu kritisieren, kannst du lernen, dir selbst gegenüber nachsichtig zu sein – so wie du es bei einem guten Freund tun würdest. Dies fördert die Resilienz gegenüber Fehlern und macht es wahrscheinlicher, dass du am Ball bleibst, anstatt aufzugeben.
Diese Ansätze werden sich nach und nach auch auf herausfordernde Situationen auswirken, wie die beschriebene allmorgendliche Aufbruchssituation.
Durch Selbstreflexion oder reflektierende Gespräche bist du dir der angespannten Morgenstimmung und deiner typischen Automatismen bewusst und kannst dich mit deinen erlernten Entspannungstechniken selbst regulieren. Du und deine Kinder, ihr habt gelernt, in vielen ruhigen Momenten miteinander in Verbindung zu gehen und zu kooperieren. Diese Strategie lässt sich nun immer leichter abrufen.
Anfangs geschieht dies nur sporadisch, doch mit der Zeit immer häufiger. Stressbedingt kann es auch mal zu Rückfällen kommen. Und das ist in Ordnung für dich, weil du dich selbst liebevoll betrachtest und dir erlaubst, auf menschliche Art zu lernen und zu wachsen.
So entwickelt sich allmählich eine neue Dynamik. Mit jeder kleinen Veränderung formst du neue neuronale Verbindungen in deinem Gehirn, die es ermöglichen, dass die neuen Verhaltensweisen zu deinem neuen Automatismus werden.
Das alles mag zunächst mühsam erscheinen, aber die Belohnung ist groß: Ein harmonischeres Familienleben, ein gesünderer Lebensstil, eine gelassenere Haltung gegenüber den täglichen Herausforderungen – was auch immer deine Ziele sein mögen.
Lasse dich nicht entmutigen, wenn die Veränderung nicht über Nacht eintritt. Jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit zu üben, und jedes noch so kleine Erfolgserlebnis ist ein Schritt in die richtige Richtung. Behalte im Hinterkopf, dass Veränderung möglich ist und dass es zum menschlichen Lernprozess gehört, manchmal zu straucheln.
Mit diesen Erkenntnissen im Gepäck kannst du das neue Jahr tatsächlich als einen Neuanfang betrachten – als eine Chance, nicht nur alte Muster zu durchbrechen, sondern auch um zu wachsen und dich weiterzuentwickeln. Neues Jahr, neues Glück? Unbedingt, sofern man es als ein Jahr der persönlichen Weiterentwicklung in kleinen Schritten begreift, das zu einer nachhaltig steigenden Lebensqualität beiträgt.
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