Kommt es auch dir so vor, als gäbe es Frauen, die ihr Leben mit Kind(ern) mit einer beneidenswerten Leichtigkeit führen? Die Mutter ist entspannt, das Kind läuft so mit, es herrscht rundum Friede, Freude, Eierkuchen?

2015 lag die statistische Geburtenrate in Deutschland bei 1,5 Kindern je Frau. Dies ist der Höchststand seit 1982.

Die geringe Kinderdichte in Deutschland hat zur Folge, dass immer mehr Menschen unsicher, teilweise überfordert sind, sobald sie selbst Eltern werden.

Auf der anderen Seite gibt es Frauen, die so stark unter den Belastungen der Mutterschaft leiden, dass sie sich wünschten, gar nicht erst Mutter geworden zu sein.

Die meisten Mütter finden sich vermutlich irgendwo zwischen diesen Extremen wieder.

Aber warum wird das Muttersein überhaupt so unterschiedlich empfunden? Kind ist doch Kind und Mutter ist Mutter – oder etwa nicht?

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Faktoren, die das Muttererleben beeinflussen

Jede Frau ist anders und findet deshalb unter anderen Voraussetzungen, mit anderen Erfahrungen und unter anderen Umweltbedingungen in die Mutterrolle.

Es ist wertvoll, sich das vor Augen zu führen. Die Einsicht kann uns emphatischer mit anderen Müttern umgehen lassen. Sie bewahrt uns davor, vorschnell über andere zu urteilen.

Mindestens genauso wichtig ist aber, dass wir damit auch uns und unsere Situation besser verstehen und bewerten können. Die Einsicht in die individuell ganz unterschiedlichen Voraussetzungen schützt uns vor abwertenden Vergleichen à la „Warum kriegt die das hin und ich nicht?“

Kaum ein Mädchen wurde groß, ohne dass es die Möglichkeit hatte, beiläufig die Rolle als Mutter zu erlernen und einzuüben.

Hierfür möchte ich dir fünf Faktoren vorstellen, die das Erleben der Mutterschaft entscheidend beeinflussen.

Es mangelte nicht an Gelegenheiten zu beobachten, wie Erwachsene mit Säuglingen umgehen. Ganz selbstverständlich passten die Mädchen (aber sicher auch die Jungen) auf ein Nachbarbaby, den kleinen Cousin oder das eigene jüngere Geschwisterkind auf.

1. Persönlichkeit der Mutter

Jede Frau bringt einen ganz individuellen Cocktail an Persönlichkeitsmerkmalen in ihre Mutterschaft ein. Ein großer Teil dieser Merkmale ist genetisch vorprogrammiert. 

Darauf aufbauend wird die Persönlichkeit jedes Einzelnen vor allem durch Erfahrungen in der frühen Kindheit geformt, aber auch durch Erlebnisse in fortgeschrittenem Alter geprägt.

Zum Antritt unserer Mutterschaft wissen viele von uns kaum etwas von all den Problemen, die es beim Großziehen der Kinder natürlich schon immer gegeben hat.

Für das Erleben der Mutterschaft ist dabei entscheidend, wie die Persönlichkeitsmerkmale einer Frau mit der neuen Situation als Mutter und den Anforderungen des Kindes harmonieren oder kollidieren.

Strukturiert vs. chaotisch

Natürlich unterscheiden sich Temperament oder Persönlichkeit jedes Kindes, doch sind – einerseits – im Allgemeinen für den Alltag mit Kindern gewisse Strukturen und Rituale hilfreich.

Andererseits lässt sich das Leben mit Kindern kaum in eine Struktur pressen. Es kommt immer anders als man denkt und tendenziell erhöht sich das Alltagschaos durch Kinder um ein Vielfaches.

Frauen, die weder an Strukturen klammern noch besonders ausgeprägt freiheitsliebend sind, werden mit dem mütterlichen Lebensstil eher klarkommen, als jene, die feste Strukturen brauchen oder Chaos lieben.

Introvertiert vs. extrovertiert

Eher introvertierte Typen sind auch gerne mal für sich allein. Sie fühlen sich wohl, wenn sie alleine spazieren gehen können oder wenn sie Zeit finden, um zu lesen, zu zeichnen oder zu schreiben.

Man kann sich vorstellen, dass das Niveau des Wohlgefühls bei einer solchen Frau mit der Ankunft eines Babys deutlich sinkt. Der Einbruch wird umso stärker sein, je fordernder der Charakter des Kindes ist.

Das kann vor allem hochsensible Mütter hart treffen. Wie auf dem Blog „Pusteblume für Mama“ schön beschrieben wird, benötigen hochsensible Mütter häufiger Phasen der Entspannung, um das Leben als Mutter gut meistern zu können.

Aber auch sehr extrovertierte Frauen können unter den Umständen der Mutterschaft leiden. Wenn die Bedürfnisse des Kindes erfordern, dass sich die Mutter in der Freiheit, ihr Leben zu gestalten, zu sehr eingeschränkt fühlt, kann sie sich schnell einsam und verloren vorkommen.

Frauen, die sich zwischen den Polen „introvertiert“ und „extrovertiert“ befinden, werden tendenziell am besten mit den Bedingungen der Mutterschaft klarkommen.

Perfektionismus

Perfektionistische Menschen fühlen sich im Leben mit Kindern schnell gestresst. Als Mutter hast du es einfach nur im geringen Maße in der Hand, welchen Lauf die Dinge nehmen.

Kinder werden krank, trotzen und verbreiten Krümel und Spielsachen. Sie kommen mit eigenem Charakter und Temperament auf die Welt und sind nicht so einfach in eine bestimmte Richtung „formbar“.

Kleine Kinder lehren vermutlich so manch einer Perfektionistin, dass man im Leben auch einfach mal loslassen muss. Aber es kann eine harte Lektion sein.

Selbstfürsorgefähigkeiten

Es gibt Frauen, die sehr gut in sich hinein spüren können und wissen, was sie brauchen, damit es ihnen gut geht. Außerdem haben sie ein gesundes Selbstwertgefühl, sodass sie sich ohne schlechtes Gewissen ihre Bedürfnisse erfüllen.

Solche Menschen bringen gute Voraussetzungen für die Mutterschaft mit. Denn sie werden auch in schwierigen Situationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren und so gut es geht auf sich achten.

Demgegenüber kann das Mutterwerden Menschen, die es nicht gewohnt sind, auf sich und ihre Bedürfnisse zu achten, vor große Herausforderungen stellen.

Bislang mussten sie sich nur um sich selbst kümmern, vielleicht noch um ihren Partner oder ein Haustier. Als Mutter müssen sie dagegen mit den Anforderungen und Bedürfnissen der ganzen Familie jonglieren.

Wenn sie dann ihren eigenen Bedürfnissen nicht das notwendige Gewicht einräumen, kann dies leicht zu Überanstrengung, andauernder Überlastung sogar bis hin zum Burnout führen.

Selbstfürsorge ist für jede Mutter essentiell: Wer nicht intuitiv genug für sich sorgt, der muss sich bewusst seinen eigenen Bedürfnisse widmen und überlegen, wie sie erfüllt werden können. Darin möchte ich dich ganz besonders bestärken. Wenn du dich näher darüber informieren möchtest, empfehle ich dir diesen Beitrag.

2. Helfernetzwerk der Mutter

Bereits mit der Ankunft des Kindes ist jede Frau in ein Netz aus sozialen Kontakten integriert. Wie du als Mama mit den Anforderungen der Kinderbetreuung klarkommst, hängt auch von deinem Helfernetzwerk ab.

Familie

Ein Großteil der Mütter teilt sich die Verantwortung für das Kind mit dem Kindsvater. Abhängig vom Job und/oder seiner Einstellung ist dieser mehr oder weniger in die Betreuung der Kinder sowie die im Haushalt anfallenden Tätigkeiten involviert.

In vielen Familien müssen die jungen Väter allerdings so lange oder so weit entfernt arbeiten, dass sie ihre Kinder im Alltag wenig zu Gesicht bekommen. Für die Mutter ist es ein enormer Unterschied, ob der Vater zur Morgen- und Abendroutine der Kinder präsent ist oder nicht.

Daneben gibt es natürlich noch die vielen alleinerziehenden Mütter, die wirklich ganz auf sich allein gestellt sind. Auf ihren Schultern liegt dann nicht nur die ganze Arbeit, sondern auch die Last der Verantwortung, allein für das Kind sorgen zu müssen.

Helfer aus der Großfamilie können die Mütter unterstützen. Nicht selten greifen etwa Großeltern jungen Familien unter die Arme, indem sie das Kind hin und wieder oder zu bestimmten Terminen betreuen.

Eltern profitieren davon in ganz unterschiedlichem Maße. Es kommt darauf an, ob die Großeltern im gleichen Ort oder weiter weg wohnen, ob sie eigeninitiativ ihre Hilfe anbieten oder nicht, ob sie selbst arbeiten oder im Ruhestand sind, wie es ihnen gesundheitlich geht und wie eng oder distanziert das Verhältnis zu ihnen ist.

Natürlich bieten auch andere Familienangehörige ihre Hilfe an, zum Beispiel Onkel und Tanten der Kinder. Wenn diese selbst Kinder haben, kann man sich in der Betreuung abwechseln, falls nicht, haben sie vielleicht um so mehr Muße, eine innige Beziehung zu ihrer Nichte oder ihrem Neffe aufzubauen.

Netzwerk aus Bekannten

Nimm Unterstützung an

Hier haben es die Extrovertierten vermutlich leichter. Wer im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft oder unter Müttern, die man in der Kita, im Schwangerschafts- oder Krabbelkurs kennengelernt hat, eine Kultur des großzügigen Gebens und Nehmens pflegt, hat es leichter, Unterstützung zu finden.

Eher introvertierte Mütter haben es hier schwerer. Aber wer sich die Vorteile eines Netzwerks aus Freunden und Bekannten klarmacht kann vielleicht eher über seinen Schatten springen und sich vor allem für Bekanntschaften mit anderen Müttern öffnen. Über die Hintergründe habe ich bereits im Artikel über Steinzeitmütter geschrieben

Professionelle Helfer

Bei der Kinderbetreuung können auch Krippe, Tagesmutter, Kindergarten, Hort, Kinderfrau, Au Pair oder Babysitter aushelfen.

Ob eine Mutter darauf zugreifen kann, hängt stark mit den verfügbaren finanziellen Mitteln, den Angeboten vor Ort und der Einstellung der Mutter zusammen. Nicht jede Mutter fühlt sich mit der Entscheidung wohl, ihr Kind schon früh für eine Betreuung abzugeben oder eine fremde Person in ihren Haushalt zu lassen.

Häufig können Profis auch punktuell helfen. Je nachdem, wo der Schuh drückt, kann eine Hebamme, ein Erziehungsberater, ein Therapeut oder ein Coach unterstützen und beraten, wie sich das Leben mit Kind meistern lässt.

3. Persönlichkeit des Kindes

Vor allem Müttern von mehreren Kindern ist dies natürlich längst klar: Kein Kind verhält sich wie ein anderes. Jedes Kind hat seinen eigenen Kopf. 

Das ist der Grund, warum die (wirklich) gut gemeinten Ratschläge anderer Mütter oft nur von geringem Nutzen für die Adressatin sind. Es ist eben nicht damit getan, bestimmte Verhaltensweisen von anderen Eltern zu kopieren oder Empfehlungen von Erziehungsratgebern zu folgen.

Als Eltern ist uns aufgegeben, auf dieses eine, einzigartige Kind einzugehen und mit ihm in Beziehung zu treten. Wir müssen herausfinden, was in unserer Familie gut funktioniert und was nicht.

Fordernd vs. genügsam

Schon ganz kleine Babys können in diesem Punkt enorm unterschiedlich sein. Während die einen zufrieden auf der Krabbeldecke liegen und beobachten, um nach einiger Zeit friedlich einzuschlummern, fordern andere ständige Aufmerksamkeit, sind schnell stark erregt und können ohne Begleitung nicht einschlafen, sondern müssen hierfür lange getragen oder gewiegt werden.

Für die eine Mutter bedeutet eine „schlechte“ Nacht, dass das Kind abends lange brauchte, bis es einschlief und dann einmal in der Nacht aufgewacht ist und sich nur durch zehnminütiges Umhertragen beruhigen ließ. Dies kann einer anderen Mutter als reinste Erholung erscheinen. Sie ist es vielleicht schon seit Monaten gewohnt, dass ihr Kind nur auf Mamas Körper schläft und dazu noch stündlich aufwacht und gestillt werden will.

Es liegt auf der Hand, dass die Belastung einer Mutter entsprechend gering oder hoch ausfallen kann.

Kooperativ vs. autonom

Alle Kinder bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen Kooperation mit und Autonomie von ihren engsten Bezugspersonen. Einerseits möchten sie sich gerne den Erwartungen der Familie anpassen, um sich geschätzt und angenommen zu fühlen. Andererseits entdecken sie sich als eigenständigen Menschen mit Wünschen und Bedürfnissen, die von denen der anderen abweichen.

Es ist von Kind zu Kind höchst unterschiedlich, ob sich in seinem Verhalten letztlich eher der Wunsch nach Kooperation oder jener nach Autonomie durchsetzt.

Auch wenn wir uns vielleicht wünschen, dass unser Kind später in der Lage sein möge, seine eigenen Wünsche zu formulieren und durchzusetzen: Klar ist jedenfalls, dass der Umgang mit einem kooperationsbereiten Kind deutlich stressfreier gelingt, als mit einem Kind, dass sich mit jeder Entscheidung in seiner Autonomie verletzt fühlt und dagegen aufbegehrt.

Normgerecht

Entwickelt sich ein Kind entsprechend der Normtabellen, sind die Eltern zufrieden.

Was aber, wenn Lisa mit zwölf Monaten noch nicht krabbelt, wenn Paul mit zwei Jahren erst wenige Worte spricht und Anton mit fünf Jahren die Schere noch nicht richtig halten kann?

Fast jedes Kind weicht in seiner Entwicklung zu irgendeinem Zeitpunkt einmal von einer Norm ab. Das macht die Eltern unruhig – sie stehen vor einem „Problem“.

Man kann sich vorstellen: Je stärker ihr Kind von der Norm abweicht und je mehr Bereiche davon betroffen sind, desto mehr fühlen sich Eltern unter Druck.

4. Erwartungen der Mutter

Jede Frau gelangt mit anderen Erfahrungen und damit auch Erwartungen in die Mutterrolle.

Erfahrungen mit Kindern

Mein Artikel „Der Fluch der Antibabypille – wie wir Eltern aus der Übung kamen“ stieß bei meinen Leserinnen auf besonders reges Interesse. Ich beschreibe dort, wie stark wir als junge Eltern mit unseren fehlenden Erfahrungen im Umgang mit unseren Kindern zu kämpfen haben.

Wer kleinere Geschwister hatte, ein Jahr als Au-pair-Mädchen in einer Familie gearbeitet hat oder auf andere Weise viel Umgang mit kleinen Kindern hatte, besitzt mit diesem Erfahrungsschatz eine wichtige Ressource, die ihm hilft, die Mutterrolle auszufüllen.

Leben vor dem Kind

In der Generation unserer Eltern oder zumindest unserer Großeltern war es – nicht zuletzt aufgrund fehlender Möglichkeiten zu verhüten – ganz üblich, in jungen Jahren Eltern zu werden. Oft geschah das zugleich mit dem Eintritt ins Berufsleben (das für nicht wenige Frauen damit auch wieder beendet war).

Diese Generation kannte gar nicht die Art selbstbestimmtes Leben, das heute die meisten jungen Erwachsenen führen können: sein eigenes Geld verdienen, eine eigene Wohnung haben und im Großen und Ganzen nur für sich und das eigene Glück verantwortlich zu sein.

Heute ziehen viele junge Leute in größere Städte, genießen das Nachtleben, schlafen am Wochenende aus, reisen gern und viel und können ihren Hobbys viel Zeit und Geld widmen.

Dieser unglaublichen Freiheit, zumindest jenseits des Berufs so zu leben, wie es einem gerade in den Sinn kommt, wird mit der Geburt eines Kindes ein jähes Ende bereitet. Man ist ab sofort für ein kleines Menschlein verantwortlich, muss sein Leben daran ausrichten, dessen Bedürfnisse zu erfüllen.

Je nachdem, welches Leben eine Frau vor dem ersten Kind geführt hat, kann der abrupte, durch das Muttersein erzwungene Wandel im Leben für Frustration sorgen oder auch nicht. Wie wichtig war ihr – einerseits  – die Freiheit , tun und lassen zu können, was sie wollte und wie sehr hat sie sich – andererseits – ein Leben mit Kind gewünscht? 

Vorstellungen über ein Leben als Mutter

Während eine Mutter gerne sobald nach der Geburt des Kindes wie möglich wieder arbeiten gehen möchte, will eine andere unter allen Umständen mindestens die ersten drei Lebensjahre mit ihrem Kind zu Hause bleiben.

Die einen legen auf Höflichkeit den größten Wert, den nächsten erscheint sportlicher Kampfgeist als besonders erstrebenswert, während dritten den Fokus auf schulische Leistungen legen. Seinen Grund hat das oft in den eigenen Kindheitserfahrungen, es kann aber auch motiviert sein durch Gespräche mit Freunden und Bekannten, Ratgeberliteratur oder Erfahrungsberichten aus dem Internet.

Es kann in manchen Konstellationen notwendig sein, solche Konzepte flexibel nachzujustieren. Manch eine Mutter merkt zum Beispiel erst nach der Geburt des Kindes, wie lange sie ihre Babypause tatsächlich halten möchte. Klammert sie sich dennoch hartnäckig an Entscheidungen, die sie für sich während der Schwangerschaft getroffen hatte, kann dies zu Gefühlen der inneren Zerrissenheit führen.

5. Andere Lebensbereiche

Niemand ist NUR Mutter. Es gibt auch noch ein Leben neben dem Kind, dass unser Wohlergehen durchaus ganz erheblich beeinflusst.

Arbeit

Mütter, die wieder in den Beruf einsteigen wollen, tun das manchmal sogleich in Vollzeit, zumeist aber in ganz verschiedenen Varianten einer Teilzeitarbeit. Natürlich spielt für diese Entscheidung in vielen Fällen der finanzielle Aspekt eine große Rolle.

Davon abgesehen hat es eine große Wirkung auf unser Wohlergehen, ob wir uns als berufstätige Frau wohl und wertgeschätzt fühlen oder nicht.

Wer sich zur Arbeit quälen muss und negative Gedanken mit ins Familienleben trägt, für den ist die Mehrfachbelastung mit Arbeit, Haushalt und Kinder nur schwer zu ertragen.

Eine Mutter, die gerne arbeitet, sich darauf freut die Kollegen zu sehen und im Berufsleben erfolgreich Projekte voranzutreiben, findet in ihrer Arbeit einen stimmigen Ausgleich zu der mit den Kindern verbrachten Zeit. Mütter, die sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen können, ziehen daraus viel Kraft und positive Energie, die sie in das Familienleben einfließen lassen können.

Andere Mütter bleiben zunächst für längere Zeit zu Hause und konzentrieren sich ganz auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter. Auch hier gibt es große Unterschiede. Während manche Mütter darin aufgehen, ihre Kinder sehr intensiv zu begleiten, fühlen sich andere vielleicht gleichzeitig über- und unterfordert und sehnen sich nach einem Ausgleich.

Ein solcher Ausgleich kann zum Beispiel ein Hobby sein. Frauen die sich malend, singend oder Sport treibend selbst verwirklichen, ziehen daraus positive Energie für ihren Alltag mit Kindern.

Finanzen

Nicht genügend Geld für das Nötigste zu haben, kann eine Mutter stark bedrücken. Schließlich spürt sie die Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Kind sorgen zu müssen.

Es ist leicht sich vorzustellen, dass eine Mutter, die aus der finanziellen Situation heraus gezwungen ist, in Vollzeit zu arbeiten, einer um Vieles stärkeren psychischen Belastung ausgesetzt ist, als eine Mutter, die sich um ihrer – wichtigen und richtigen(!) – Selbstverwirklichung willen für den gleichen Weg entscheidet.

Gesundheit

Jede Mutter kennt die Bürde, die mit einer akuten Erkrankung einhergeht. Mütter dürfen eigentlich gar nicht krank werden; sie müssen immer weiter funktionieren. Leider lässt einem das Muttersein oft nicht genug Ruhe für die nötige Erholung. Das Immunsystem bleibt angeschlagen und der nächste Infekt lässt nicht lange auf sich warten.

Natürlich ist eine stabile Gesundheit für das Leben mit Kindern Gold wert.

Am härtesten trifft es Mütter, die unter einer chronischen, nicht heilbaren Krankheit leiden. Vergiss bitte nicht, dass man das diesen Personen oft nicht ansehen kann.

Schluss mit dem Vergleichen

Mutter zu sein wird ganz unterschiedlich empfunden, weil die Umstände hierfür sehr verschieden sind. Wer das Verhalten anderer Mütter beobachtet, wird kaum je ermessen können, welche Faktoren im Einzelfall bestimmte Entscheidungen beeinflusst haben.

Wir sollten uns daher mit Urteilen zurückhalten. Wir stecken nicht in der Haut der anderen. Jede Mutter versucht, das in ihren Augen Beste für ihr Kind zu tut.

Zugleich dürfen wir auch mit uns selbst nicht zu hart ins Gericht gehen. Jede von uns muss lernen, ihre Mutterrolle unter ganz individuellen Bedingungen auszufüllen. Wir sollten deshalb vermeiden, uns und unser Leben mit dem anderer zu vergleichen: Du bist anders. Dein Kind auch. Und ihr werdet für euch das beste aus diesem Leben herausholen. Nur das zählt.

Hast du dich in den Beschreibungen wiedererkannt? Womit hast du zu kämpfen? Welche Erfahrungen hast du mit Vergleichen unter Müttern gemacht? Ich freue mich über deinen Kommentar!

Jede Frau empfindet das Muttersein anders – du auch!

Wie sind deine Gedanken zu dem Thema? Hast auch du die Erfahrung gemacht, dass erfahrenere Mütter häufig entspannter sind? Ich freue mich über deinen Kommentar.

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Autorin Lena Franck

Ich bin Lena Franck, 41 Jahre alt und selbst Mutter dreier Kinder. Als Mama-Coach helfe ich Müttern, im Familienalltag gelassen und selbstsicher zu sein, sodass sie ihr Leben mit ihren Liebsten endlich genießen können, statt nur zu meckern und zu schimpfen – denn eine zufriedene Mama ist das größte Geschenk für die Entwicklung eines jeden Kindes!
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  1. Liebe Lena,
    Vielen Dank für diesen sehr guten Artikel, der mich mitten ins Herz getroffen hat ;-). Du hast wirklich so viele wichtige Punkte erwähnt und dir unheimlich viel Mühe beim Schreiben gegeben.
    Ich denke, das nächste Mal, wenn eine Mutter erwähnt, wie easy alles für sie ist, werde ich im Hinterkopf deinen Artikel haben und wissen, dass es immer auf die Rahmenbedingungen ankommt ;-).
    Besonders schön finde ich es, dass du erwähnst, dass man als Mutter häufig kein gutes Immunsystem hat, weil Erholungsphasen (zB von einer Erkältung) ausbleiben. Genauso ist es bei mir. Ich bin seit 1,5 Jahren jeden 2. Monat krank (Grippe oä).
    Und dann erwähnst du noch einen sehr wichtigsten Punkt, nämlich die Erwartung ans Muttersein (zB in der Schwangerschaft). Ich hatte mir das alles anders vorgestellt und wäre heute froh, andere Mütter wären ehrlicher und offener zu mir gewesen, wie sie das Muttersein tatsächlich empfinden, als ich noch kein Kind hatte. Mir fehlt auch die Unterstützung, ich wuppe das meiste alleine und habe selten jemand, den ich um Rat fragen kann (abgesehen von meiner lieben Mama).
    Gleichzeitig liebe ich mein Kind heiß und innig und es ist mir das Wichtigste auf der Welt geworden. Ich empfinde Muttersein dahingehend als unheimlich schön.
    Ich denke, diese ambivalenten Gefühle sind häufig typisch fürs Muttersein und werden mich noch eine lange Zeit begleiten.
    Danke nochmal für diesen wundervollen Artikel und dass du auch den Mut hast, das zu thematisieren!
    Liebe Grüße und weiter so
    Natalie
    http://www.halloliebes.de

    1. Liebe Natalie,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dass du deine eigenen Erfahrungen so offen mit uns teilst!
      Herzlichst
      Lena

  2. Liebe Lena,

    danke für deinen Text. Ich bin überwältigt von der Fülle deiner Informationen und der tollen Zusammenfassung. Du bringst es einfach auf den Punkt. Im Moment erlebe ich, dass sich viele Mamas (vor allem auch Blogger) zu Wort melden, für sich selbst kämpfen, laut werden und mehr Selbstfürsorge betreiben wollen, um als Mama nicht auf der Strecke zu bleiben. Die meisten von ihnen erleben Mutterschaft als wunderbar, fühlen sich aber zu belastet. Mir selbst geht es nur äußerst selten so und dann hält dieses Gefühl kaum eine Minute an. Andere Mamas können das manchmal nicht glauben und denken, dass ich auf meinem Blog oftmals die guten und schönen Seiten des Mamaseins präsentiere und das „wahre Leben“ ausspare. Das ist aber eben nicht so.

    Gerne möchte ich diesen Beitrag auf meiner Seite teilen.
    Liebe Grüße aus Köln, Julia mit Frieda

    1. Liebe Julia,

      ganz lieben Dank für deine Worte! Ich finde deinen Kommentar super interessant, da wir uns hier tatsächlich aus völlig unterschiedlichen Ausgangslagen treffen. Ich gehöre genau zu diesen Müttern, die du beschreibst, die das Muttersein als wunderbar aber auch äußerst belastend empfinden. Und ich habe tatsächlich diesen Blog für Mütter wie mich ins Leben gerufen, die lernen müssen, sich mehr auch um sich selbst zu kümmern. Mir ist es aber nicht entgangen, dass andere Mütter das ganz anders empfinden und das ist doch auch gut so. Wir sollten akzeptieren, dass ein Leben nicht wie das andere sein kann. Aber jeder kann das beste aus seinem Leben machen. Und wir können gemeinsam das beste daraus machen, wenn wir Verständnis füreinander haben.
      Ich freue mir sehr, wenn du meinen Beitrag teilst und diesen Gedanken mit mir in die Welt heraus trägst 🙂

      Liebe Grüße
      Lena

  3. Liebe Lena,
    ich habe mein früheres Ich in dem Beitrag wiedererkannt – als meine Kinder nocht „richtig“ klein waren, habe ich eine Weile gebraucht, um mich als Mutter zu finden und um von meinen überhöhten Ansprüchen runterzukommen.
    Ein wichtiger Aspekt ist, finde ich, auch noch, dass sich das Muttersein ja immer wieder ändert. In manchen Phasen sind wir vielleicht sehr angespannt, dann kommen wieder Phasen, in denen wir Kraft tanken können.

    1. Liebe Kleinstadtlöwenmama,

      ja, das ist eine gute Ergänzung – danke für diesen Gedanken 🙂

      Liebe Grüße
      Lena

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