Wie empfindest du das Leben mit Kind(ern)?

Fühlst du dich eingeschränkt und ausgebremst? Hast du dass Gefühl, nur noch funktionieren zu müssen? Scheint das wahre Leben mit all seinen bereichernden Erlebnissen an dir vorbeizulaufen?

2015 lag die statistische Geburtenrate in Deutschland bei 1,5 Kindern je Frau. Dies ist der Höchststand seit 1982.

Die geringe Kinderdichte in Deutschland hat zur Folge, dass immer mehr Menschen unsicher, teilweise überfordert sind, sobald sie selbst Eltern werden.

Dann möchte ich dich heute dazu einladen, eine neue, aufregende Perspektive auf dein Leben zu gewinnen.

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Überlege dir: Wann hast du in deinem Leben etwas erlebt, dass sich wie ein echtes Abenteuer angefühlt hat? An welches Erlebnis denkst du heute noch gerne zurück? Gesucht ist ein echter Erinnerungsschatz.

Wie hast du dieses Abenteuer erlebt? Bist du vielleicht an deine körperlichen Grenzen gekommen, musstest du Ängste überwinden, warst du Gefühlen der Verzweiflung ausgesetzt?

Das könnte etwa eine Wanderung gewesen sein, bei der du mit Freunden in einem Nebel geraten bist, ihr euch verlaufen habt und du trotz völliger körperlicher Erschöpfung immer noch etwas weiter gegangen bist, um das Ziel zu erreichen.

Mir fällt eine Kanutour mit einer Gruppe Jugendlicher ein, während der wir von einem Platzregen überrascht wurden. Durchnässt und verfroren suchten wir an Land nach einem Unterschlupf, klopften bei völlig fremden Leuten an und wurden mit Gastfreundschaft und einer heißen Tasse Tee belohnt.

Kaum ein Mädchen wurde groß, ohne dass es die Möglichkeit hatte, beiläufig die Rolle als Mutter zu erlernen und einzuüben.

Auch das Auslandssemester während meines Studiums empfand ich als abenteuerlich: Es war eine Reise ins Ungewisse: die Kultur, die Menschen, die Art zu Leben – alles war neu und anders für mich.

Es mangelte nicht an Gelegenheiten zu beobachten, wie Erwachsene mit Säuglingen umgehen. Ganz selbstverständlich passten die Mädchen (aber sicher auch die Jungen) auf ein Nachbarbaby, den kleinen Cousin oder das eigene jüngere Geschwisterkind auf.

Abenteuer besteht darin, aus der Komfortzone auszubrechen, sich etwas Neues zu erschließen und dabei über sich selbst herauszuwachsen.

Und ja, mir fallen beim Stichwort Abenteuer auch meine ersten Wochen als Mama ein, mit einem sehr unruhigen Baby und großen Stillschwierigkeiten. Ich bin in diesen Wochen bis an meine körperlichen Grenzen und darüber hinaus gegangen, ich befand mich nicht nur einmal im Zustand tiefster Verzweiflung und Hürden gab es mehr als genug zu überwinden.

Und doch haben mein Mann und ich es gut gemeistert. Und nun tragen wir diese abenteuerliche Zeit für immer als wertvolle Erinnerung in unserem Herzen.

Hamsterrad-Gefühle

Wie ist es im Alltag mit unseren Kindern? Was hindert uns daran, das große Abenteuer zu spüren? Warum fühlen wir uns stattdessen oft eher wie eingesperrt?

Es ist unser Bedürfnis nach Kontrolle und Orientierung, sowie unsere Angst vor dem Ungewissen und Unbequemen, das uns in unserem Hamsterrad gefangen hält.

Zum Antritt unserer Mutterschaft wissen viele von uns kaum etwas von all den Problemen, die es beim Großziehen der Kinder natürlich schon immer gegeben hat.

Ja, gerade dann, wenn das Leben uns das Abenteuer in Form von Kindern vor die Nase setzt, fangen wir an, noch schneller zu rennen, um einen bestimmten Status Quo aufrecht zu erhalten: die Wohnung muss ordentlich, die Wäsche sauber, die Mahlzeiten gesund und das Gehalt auf dem Konto sein.

Kinder bringen Chaos in unser Leben und zugleich wächst unser Bedürfnis nach Sicherheit. Wir zeigen Persönlichkeitszüge, die wir früher vielleicht als „spießig“ bezeichnet hätten.  Wir gehen lieber auf Nummer Sicher, weil wir Sorge haben , die Kontrolle zu verlieren und im Chaos zu versinken.

Aber ist dies wirklich das Leben, das du Leben willst?

Stell dir vor: Du bist 90 Jahre alt und schaust auf dein Leben zurück: Woran wirst du dich erinnern, wenn du auf deine Mamajahre zurückblickst?

Vielleicht :„Ich habe als Mutter immer dafür gesorgt, dass der Boden krümelfrei war, sich nie große Wäscheberge angesammelt haben und die Fensterscheiben blitzeblank geputzt waren. Meine Kinder haben nie ihren Turnbeutel vergessen, weil ich sie stets daran erinnert habe. Ich habe mich stets bemüht, meinen Kindern ein Lächeln zu schenken, auch wenn ich eigentlich schon längst mit meiner Kraft am Ende war.“

Und jetzt stell dir vor, wie die abenteuerliche Variante des Mama-Lebens aussehen könnte. Eine, in der du aus deinem Hamsterrad ausbrichst und Neuland betrittst.

In den abenteuerlichen Varianten unterscheiden wir Mütter uns stark voneinander, denn sie hängt allein von unseren persönlichen Träumen und Visionen ab.

Eine „Abentuer-Vision“ könnte lauten: „Als meine Kinder noch klein waren, merkte ich, dass ich mehr vom Leben wollte. Ich fing an, noch einmmal einen neuen Beruf zu lernen. Wir zogen in eine kleinere Wohnung und führten ein recht unkonventionelles Leben. Ich hatte nicht so viel Zeit, mich um Haushalt und Erziehung zu kümmern. Aber ich habe die Entscheidung nie bereut, denn ich habe die Verantwortung für mein eigenes Glück übernommen und bin dabei über mich selbst herausgewachsen.“

Eine andere Mutter würde vielleicht dieses Abenteuer erzählen: „Als meine Kinder noch klein waren, genoss ich es, die Tage mit ihnen zu verbringen. Wenn sie von der Schule kamen, kochte ich für sie, spielte mit ihnen und half ihnen mit den Hausaufgaben. Aber wenn abends mein Mann nach Hause kam, ging ich meinem großen Traum nach: Ich schrieb an meinem ersten Buch. Auch wenn wir dann den Abend nicht wie andere Familien zusammen verbringen konnten, spürte ich, wie mir diese Zeit des Schreibens Kraft für den Alltag verlieh, was wiederum der ganzen Familie zugute kam.“

Hamsterrad oder Abenteuer – entscheide du über dein Leben

Einstellungssache

Was ist der Unterschied zwischen einem Hamsterrad- und einem Abenteuer-Leben?

In einem Hamsterrad fühlen wir uns fremdbestimmt. Wir reagieren nur noch auf Anforderungen von außen und haben das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen, obwohl wir doch all unsere Kräfte mobilisieren.

Kaum ist die Wäsche gewaschen und in den Schränken verstaut, kannst du auch schon wieder von vorne anfangen. Kommen noch Schwierigkeiten dazu, wird etwa ein Kind krank wird oder geht die Waschmaschine kaputt, bist du nur noch am Feuerlöschen.

Als Abenteuer können wir dagegen nur solche Herausforderungen empfinden, auf die wir uns bewusst einlassen. Ein Abenteuer will „gewagt“ sein. Wir schlagen nicht allem, was unser Leben durcheinander bringen könnte, die Tür vor der Nase zu.

Bewusst lassen wir etwas Chaos in unser Leben, um aus unseren Routinen auszubrechen, etwas Neues zu wagen und daran zu wachsen.

Nimmst du die Perspektive eines mutigen Abenteurers ein, wirst du manchen Verpflichtungen mit größerer Gelassenheit begegnen können. Versuche, dich aus der Rolle der Getriebenen zu befreien, die fremdbestimmt eine nicht endende Liste von Aufgaben abzuarbeiten hat. Sieh dich als Abenteurerin auf der Suche nach Herausforderungen. Die Welt kann dir wieder spannend vorkommen. Lass dich von deinen Zielen und Träumen leiten.

Vieles ist letztlich nur eine Frage der Einstellung: möchtest du das Leben möglichst ohne größere Zwischenfälle über die Bühne bringen – es über dich ergehen lassen –, oder möchtest du so viel wie möglich erleben, ausprobieren und persönlich daran wachsen?

Lass das Abenteuer in dein Leben

Bist du auf den Geschmack gekommen? Bereit für ein Abenteuer? Überlege dir, was deine (geheimen) Sehnsüchte und Wünsche sind. Sicher gibt es etwas, dass du gerne erreichen oder ausprobieren möchtest. Wofür brennt dein Herz?

Du kannst deinem Hamsterrad am besten entfliehen, indem du diesem Ruf deiner Träume folgst. Wage etwas Neues, tritt aus deiner Komfortzone heraus und wachse an den Herausforderungen. Sobald du deinen Fokus auf eine Aufgabe lenkst, die dir Kraft spendet, kommen dir deine alltäglichen „Problemchen“ nicht mehr so gewichtig vor. Die laufen jetzt nebenbei. Denn du bist etwas Großem auf der Spur…

Nimm Unterstützung an

Erzähle mir von deinen Erfahrungen: Lebst du in einem Hamsterrad oder bist du schon auf Abenteuerkurs? Wie geht es dir damit? Ich freue mich über einen Kommentar!

Wie fühlt sich dein Leben als Mama an – Hamsterrad oder Abenteuer?

Wie sind deine Gedanken zu dem Thema? Hast auch du die Erfahrung gemacht, dass erfahrenere Mütter häufig entspannter sind? Ich freue mich über deinen Kommentar.

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Autorin Lena Franck

Ich bin Lena Franck, 41 Jahre alt und selbst Mutter dreier Kinder. Als Mama-Coach helfe ich Müttern, im Familienalltag gelassen und selbstsicher zu sein, sodass sie ihr Leben mit ihren Liebsten endlich genießen können, statt nur zu meckern und zu schimpfen – denn eine zufriedene Mama ist das größte Geschenk für die Entwicklung eines jeden Kindes!
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  1. Liebe Lena,
    vielen Dank für den inspirierenden Artikel! Die ersten zwei Jahre als Mutter von 2 (kleinen) Kindern habe ich mich wirklcih wie im Hamsterrad gefühlt. Ganz langsam hat sich meine Einstellung verändert, so dass ich momentan auch als Abenteurerin lebe: Seit September bin ich alleinerziehend und genieße sowohl die Zeit mit den Kindern als auch die „Me-Time“ in vollen Zügen. Wenn die Kinder bei ihrem Vater sind, bin ich viel allein unterwegs (Kurzreisen, Theater, etc.). Und wenn Familienzeit angesagt ist, finden wir auch immer schöne Beschäftigungen. Durhc die Abwechslung zwischen Arbeit, Me-Time und Familienzeit fühle ich mich auch nicht mehr fremdbestimmt, sondern kann mich bewusst auf die beiden einlassen und alles andere beiseite schieben.

    1. Liebe Kleinstadtlöwenmama,
      ohne Frage ist es als Alleinerziehende besonders hart im Alltag mit Kindern. Und dennoch hast du etwas gewonnen, woran sich andere eine Scheibe abschneiden können. Die „ME-Time“, die entsteht, wenn der Vater die Kinder nimmt, für die man etwas Schönes planen und sich darauf freuen kann, die spendet sicher viel Kraft. Toll, dass du dir wirklich diese Zeit nimmst und nicht dann versuchst, alles zu erledigen, was ohne Kinder schneller ginge. Das ist denke ich für viele Mütter noch nicht so klar, wie viel besser das Leben funktioniert, wenn man sich auch um sich selbst kümmert. Danke, für das Teilen deines „Erfolgsrezepts“ – es inspiriert bestimmt andere Frauen 🙂
      Liebe Grüße
      Lena

  2. Sehr schöne Anregung!
    Ich befinde mich, momentan gebremst, auf Abenteuerkurs. Im verganenen Sommer habe ich eine neue Ausbildung per Fernstudium begonnen, zu einem Thema an dem ich schon immer Interesse hatte.
    Zur Zeit läuft einfach zu viel, dass ich es eher als stressig empfinde, ist aber bei 4 Kindern, Haus und Arbeit relativ normal. Ich arbeite daran, mir die Gelassenheit zurück zu erobern!

    1. Liebe Nadine,
      ja, im Leben ist natürlich nie alles schwarz oder weiß. Spendet dir denn die Ausbildung auch Kraft oder ist es nur stressig? Ich selbst mache gerade eine Ausbildung zum Life- & Business Coach und diese gibt mir unglaublich viel – und natürlich dieser Blog. Ich finde, wenn man sich noch auf andere Ziele konzentriert als „nur“ Kinder und Haushalt, werden die Probleme aus diesem Bereich irgendwie kleiner und weniger dramatisch. Zumindest erlebe ich das so. Wie siehst du das?
      Liebe Grüße
      Lena

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